IG Metall will keine weiteren “Ausbrüche” von VW-Chef Diess mehr hinnehmen

Im Machtkampf um die Führung von Volkswagen will die IG Metall keine weiteren Provokationen von Konzernchef Herbert Diess mehr hinnehmen. “Das ist jetzt nochmal ein letzter Versuch der Zusammenarbeit”, sagte der Vorsitzende der Industriegewerkschaft Metall, Jörg Hofmann, der “Frankfurter Allgemeinen Zeitung” (Samstagsausgabe). “Wir tun das in der Hoffnung, dass seine erratischen Ausbrüche ein Ende finden.” 

Wenn nicht, werde man sich dem Thema neu stellen müssen, sagte Hofmann weiter. “Ich mache mir da keine Illusionen.” 

Vor gut einer Woche hatte der VW-Aufsichtsrat einen Kompromiss geschlossen: Diess bleibt trotz seines heftigen Streits mit der Arbeitnehmerseite an der Spitze des Konzerns, muss aber Macht abgeben und sich fortan auf strategische Themen konzentrieren, vor allem auf die Software. “Wenn Herbert Diess das Unternehmen als Vorstandsvorsitzender nach vorne entwickeln will, muss er sich da beweisen”, sagte Hofmann der “FAZ”. 

Diess’ strategische Kompetenz sei unumstritten. Das allein sei aber nicht genug für einen Vorstandsvorsitzenden, sagte Hofmann: “In meinem Verständnis gehört dazu auch eine Fähigkeit, die Mannschaft zu begeistern. Das macht man nicht über Twitter oder Linkedin, sondern durch gute und verbindliche Kommunikation.” 

Teil des Kompromisses ist eine Neuordnung der Führungsebene, wodurch der Vorstand von VW anwächst. Dadurch werde das Gremium größer, als es für eine effiziente Arbeit gut sei, sagte Hofmann der Zeitung. “Das sollte nicht dauerhaft so bleiben.” 

Die neue Konstellation habe aber ihre Gründe: “Es geht dabei auch um die Nachwuchsplanung”, sagte Hofmann. Unter anderem steigt der derzeitige Chef der Kernmarke VW, Ralf Brandstätter, in den Vorstand auf und übernimmt dort das Chinageschäft von Diess. Sein designierte Nachfolger Thomas Schäfer soll ebenfalls in den Vorstand berufen werden.

Quelle: AFP

Aktuelle Beiträge

Exklusiv Interviews

Melden Sie sich für unseren Newsletter an

Ihre E-Mail-Adresse wird nur für Werbe-E-Mails und kritische Nachrichtenankündigungen verwendet.