Polizei sucht nach versehentlichem Schuss am Flughafen von Atlanta nach Waffenbesitzer

Copyright AFP/Archiv Junior D. KANNAH

Nachdem sich bei der Sicherheitskontrolle am internationalen Flughafen von Atlanta versehentlich ein Schuss gelöst hat, fahndet die US-Polizei nach dem Besitzer der Waffe. Der Vorfall am Samstag (Ortszeit) hatte zu Panik unter den Passagieren und einer vorübergehenden Aussetzung des Flughafenbetriebs geführt. Viele Menschen rannten davon, einige stürzten zu Boden. Nach Behördenangaben verletzten sich drei Menschen bei dem Vorfall, die Verletzungen wurden jedoch nicht durch die Waffe verursacht.

Der Polizeichef von Atlanta, Reginald Moorman, sagte vor Journalisten, bei dem Waffenbesitzer handle es sich um einen 42-jährigen verurteilten Straftäter. “Wir verfolgen diese Person aktiv.”

“Es gibt keinen aktiven Schützen”, stellte die Verwaltung des Hartfield-Jackson-Flughafens im Onlinedienst Twitter klar. Vielmehr habe sich bei der Sicherheitskontrolle unbeabsichtigt ein Schuss gelöst. “Es gibt keine Gefahr für Passagiere und Beschäftigte”, hieß es weiter. Der Flughafenbetrieb konnte nach knapp zwei Stunden wieder aufgenommen werden.

Sicherheitsleuten sei bei der Durchleuchtung von Gepäck ein “verbotener Gegenstand” aufgefallen, erklärte die Transportsicherheitsbehörde (TSA). Als ein Beamter die Tasche mit der Waffe geöffnet habe, habe “der Passagier in die Tasche hineingelangt und sich die Feuerwaffe gegriffen”. In diesem Moment habe sich ein Schuss gelöst, der Passagier sei in der Folge aus dem Flughafengebäude geflohen. 

Auf Videoaufnahmen, die der US-Nachrichtensender CNN zeigte, war zu sehen, wie sich viele Menschen in dem Flughafengebäude nach dem lauten Schuss duckten oder wegrannten. Einige stießen auf der Flucht gegen Koffer oder Pfosten. “Runter! Runter!”, ist auf der Aufnahme zu hören. Ein Mensch verletzte sich, weil er zu Boden stürzte, zwei weitere Menschen klagten laut Polizei über Atemnot.

Zunächst wurde ein Schusswaffenangriff vermutet. Eine CNN-Reporterin, deren Flugzeug gerade in Atlanta landen sollte, berichtete, der Pilot habe die Passagiere informiert, dass es einen “aktiven Schützen” gebe und sie deshalb keine Landeerlaubnis bekämen. 

Im Bundesstaat Georgia, dessen Hauptstadt Atlanta ist, erlaubt ein umstrittenes Gesetz von 2014, in öffentlichen Bereichen von Flughäfen ebenso wie in Schulen, Kirchen und Lokalen zugelassene Waffen zu tragen. Nach Bundesrecht ist es allerdings illegal, eine Waffe mit in einen Kontrollbereich der TSA mitzubringen.

Seit Jahresbeginn hat die TSA nach eigenen Angaben allein bei den Sicherheitskontrollen im Flughafen von Atlanta mehr als 450 Waffen entdeckt. Sie dürfen nicht in die Kontrollbereiche mitgebracht werden, um “ein unnötiges Risiko an den Kontrollpunkten” zu vermeiden, wie die TSA erklärt. Feuerwaffen dürfen allerdings mit auf Flugreisen genommen werden, wenn sie entladen und in einem festen Behälter weggeschlossen sind und offiziell deklariert wurden.

Der Vorfall auf dem Flughafen ereignete sich an einem besonders reiseintensiven Wochenende. Am Donnerstag wird in den USA Thanksgiving gefeiert. Aus diesem Anlass besuchen Millionen Menschen ihre Angehörigen.

Quelle: AFP

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