Wochen nach dem Verschwinden des chinesischen Tennisstars Peng Shuai hat IOC-Präsident Thomas Bach ein Videotelefonat mit der Spielerin geführt. Bach habe am Sonntag rund eine halbe Stunde mit der dreifachen Olympia-Teilnehmerin gesprochen, erklärte das Internationale Olympische Komitee. Sie sei “erleichtert zu sehen, dass es Peng Shuai gut ging, was unsere Hauptsorge war”, erklärte IOC-Vertreterin Emma Terho, die ebenfalls an dem Telefonat teilnahm.
In den vergangenen Tagen hatte es international Besorgnis um Peng gegeben. Sie war nicht mehr in der Öffentlichkeit gesehen worden, nachdem sie am 2. November im Onlinedienst Weibo Vorwürfe gegen den ranghohen kommunistischen Parteifunktionär Zhang Gaoli erhoben hatte. Die 35-Jährige warf dem heute über 70-jährigen Ex-Vize-Ministerpräsidenten vor, sie in der Vergangenheit zum Sex gezwungen zu haben. Peng und Zhang hatten über Jahre eine Beziehung mit Unterbrechungen geführt.
Pengs Vorwürfe gegen Zhang markierten eine Wende im öffentlichen Umgang mit sexuellem Missbrauch durch mächtige Männer in China. Die Me-Too-Bewegung hatte bis dahin die oberste politische Ebene der Volksrepublik nicht erreicht. Die meisten Chinesen dürften von Pengs Vorwürfen allerdings nichts erfahren haben. Zwar hatten Internetnutzer Screenshots von Pengs entsprechendem Weibo-Beitrag gemacht. Auch diese wurden aber von den Zensurbehörden gelöscht.
Quelle: AFP
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