Entwicklungsminister Müller: Verbraucher müssen auch etwas gegen Kinderarbeit tun

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Zum Internationalen Tag der Kinderrechte an diesem Samstag hat Bundesentwicklungsminister Gerd Müller (CSU) die Bürger aufgerufen, durch ihr eigenes Konsumverhalten gegen Kinderarbeit vorzugehen. Ohne ein Umsteuern in der Wirtschaftsweise und dem allgemeinen Konsumverhalten sei der Kampf gegen Kinderarbeit nicht zu gewinnen, sagte Müller der “Neuen Osnabrücker Zeitung” (Samstagsausgabe). “Wir müssen endlich verstehen, dass ein Teil unseres Wohlstands auch auf Ausbeutung und Kinderarbeit beruht.”

Daher müssten nun “immer mehr Unternehmer und Verbraucher sagen: Ich produziere fair, ich kaufe fair!”, forderte Müller. Nach seinen Angaben müssen 160 Millionen Kinder weltweit arbeiten, also jedes zehnte Kind. Davon müssten 80 Millionen Kinder, “statt in die Schule zu gehen, unter schlimmsten, ausbeuterischen Bedingungen in Textilfabriken, Minen oder auf Kaffeeplantagen schuften – auch für unsere Produkte”.

Nach Jahren des Rückgangs nimmt Kinderarbeit laut Müller weltweit wieder zu, vor allem in Afrika. “Das ist ein Skandal”, sagte der CSU-Politiker der “NOZ”. Als einen Grund nannte er die Corona-Pandemie. “Millionen Eltern wurden in Hunger und extreme Armut zurückgeworfen”, sagte Müller. “Wo es kein soziales Sicherungsnetz gibt, Eltern nur Hungerlöhne verdienen, müssen die Kinder schuften, um zu überleben.”

Müller rief die Weltgemeinschaft dazu auf, den Kampf für Kinderrechte deutlich zu verstärken. Deutschland gehe dabei “voran”, etwa mit seinem im Juni beschlossenen Lieferkettengesetz und der Unterstützung örtlicher Kindesschutznetzwerke.

Quelle: AFP

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