Alte Handys, Computer und Kühlschränke: Pro Jahr fallen laut Bundesumweltministerium in Deutschland pro Kopf 20 Kilo Elektroschrott an. Zurückgegeben werden davon nur wenige Altgeräte, vieles bleibt in Privathaushalten liegen, wie das Ministerium am Montag mitteilte. Mit einer neuen Kampagne der Stiftung Elektro-Altgeräte Register (EAR) sollen mehr Bürgerinnen und Bürger zur Rückgabe ihres Elektroschrotts bewegt werden. Ab Juli 2022 müssen auch Lebensmitteleinzelhändler Altgeräte annehmen.
“Je mehr Elektroaltgeräte gesammelt und Rohstoffe hochwertig recycelt werden, desto besser verhindern wir unumkehrbare Schäden für Mensch und Natur”, erklärte Bundesumweltministerin Svenja Schulze (SPD). So müssten Rohstoffe, die aus Altgeräten gewonnen werden, nicht andernorts aus der Erde geholt werden. “Verbraucherinnen und Verbraucher sollen so einfach wie möglich Elektroaltgeräte entsorgen können”, forderte Schulze weiter.
Aktuell verfehlt Deutschland die Vorgaben der Europäischen Union zum Mindestsammelziel von Elektroschrott. Diese sehen eine Sammelquote von 65 Prozent vor – 2019 erreichte Deutschland lediglich eine Sammelquote von 44,3 Prozent. Zahlreiche Elektrogeräte, insbesondere kleine Apparate wie elektrische Zahnbürsten oder Wecker, würden fälschlicherweise im Restmüll oder der Wertstofftonne entsorgt, kritisierte das Umweltministerium.
Mit Hilfe von Fernseh- und Außenwerbung sowie Anzeigen in Online-Netzwerken will die Stiftung EAR Verbraucherinnen und Verbraucher besser über Rückgabemöglichkeiten informieren. “Wenn die Geräte nicht mehr benötigt, nicht mehr repariert oder weiterverschenkt werden können, sind sie E-Schrott und sollten korrekt entsorgt werden”, erklärte die Generalbevollmächtigte der Stiftung, Andrea Menz. “Ob auf dem Wertstoffhof oder im Handel – es gibt viele Rückgabemöglichkeiten”.
Quelle: AFP