Bei der Explosion eines Tanklastwagens in Sierra Leone sind fast hundert Menschen ums Leben gekommen. Nach Angaben der Katastrophenschutzbehörde wurden 98 Menschen getötet und weitere 92 verletzt, nachdem ein Tanklastwagen am Freitagabend an einer Tankstelle in der Hauptstadt Freetown von einem Lkw gerammt worden war und explodierte. Die Flammen breiteten sich auf das umliegende Stadtviertel aus.
Bei den meisten Opfern handelte es sich laut Augenzeugen um Straßenhändler und Motorradfahrer, die zu dem verunglückten Tanklaster geeilt waren um ausströmenden Treibstoff aufzufangen. In ausgebrannten Autos nahe der Unglücksstelle wurden verkohlte Leichen gefunden.
Der Präsident des westafrikanischen Landes, Julius Maada Bio, äußerte sich “zutiefst erschüttert von dem tragischen Brand und dem schrecklichen Verlust von Menschenleben”. Hunderte von Menschen versammelten sich am Unglücksort, viele von ihnen auf der Suche nach vermissten Angehörigen, wie ein AFP-Korrespondent berichtete. Das Büro der Vereinten Nationen in Sierra Leone kondolierte den Hinterbliebenen und bat den Behörden Unterstützung an.
Die ehemalige britische Kolonie Sierra Leone ist trotz ihres diamantenreichen Bodens eines der ärmsten Länder der Welt.
Unglücke mit Tankfahrzeugen sind in Afrika keine Seltenheit. Immer wieder kommen Menschen bei Bränden ums Leben, während sie Treibstoff abzweigen wollen. Zuletzt waren im Juli in Kenia 13 Menschen in einem “riesigen Feuerball” gestorben, als sie Treibstoff aus einem umgestürzten Tanklastwagen abzapfen wollten. 2019 waren bei einem ähnlichen Unglück in Tansania rund hundert Menschen ums Leben gekommen.
Quelle: AFP