Die Bundespolizei hat allein in den ersten drei Oktoberwochen 3751 illegale Einreisen mit einem Bezug zu Belarus festgestellt. Im laufenden Jahr wurden somit insgesamt bereits 6162 unerlaubte Grenzübertritte mit Bezug zu dem osteuropäischen Land registriert, wie das Bundespolizeipräsidium am Freitag in Potsdam mitteilte. Die deutsch-polnische Grenze sei dabei der Brennpunkt.
Seit August gebe es an der deutsch-polnischen Grenze “einen hohen Migrationsdruck”, der sich insbesondere aus der Migrationslage im Zusammenhang mit der Durchreise von Migranten über Belarus und Polen ergebe. Eine Entspannung der Lage zeichnet sich laut Bundespolizei “derzeit nicht ab”.
Im Zeitraum Januar bis Juli wurden den Angaben zufolge an der deutsch-polnischen Grenze nur insgesamt 26 unerlaubt eingereiste Menschen mit einem Belarus-Bezug festgestellt. Allein für den August wurden 474 solcher illegaler Einreisen verzeichnet. Im September folgte ein weiterer Anstieg auf 1903.
Deutschland und die EU werfen dem belarussischen Machthaber Alexander Lukaschenko vor, Flüchtlinge aus dem Nahen Osten über die Grenzen von Polen, Litauen und Lettland in die EU zu schleusen. Motiv ist demnach Vergeltung für europäische Sanktionen, die sich gegen Menschenrechtsverstöße richten.
Quelle: AFP