Die norwegische Polizei hat Zweifel an der Ernsthaftigkeit des islamischen Glaubens des mutmaßlichen Bogen-Attentäters von Kongsberg. Der Polizeibeamte Per Thomas Omholt sagte am Samstag auf einer Pressekonferenz, dass neuere Erkenntnisse den selbsterklärten Übertritt des Verdächtigen Espen Andersen B. immer “weniger glaubwürdig” erscheinen ließen. Der 37-jährige Däne habe sich “nicht an die in dieser Kultur und Religion üblichen Traditionen” gehalten.
B. hatte zugegeben, am Mittwoch in Kongsberg im Südosten Norwegens fünf Menschen getötet und drei weitere verletzt zu haben. Dabei schoss er unter anderem mit Pfeil und Bogen um sich. “Alles deutet darauf hin, dass er seine Opfer willkürlich auswählte” und allein handelte, sagte Omholt weiter. Nach Angaben der Polizei hatte er “ein paar Tage” vorher über seinen Anschlag nachgedacht.
Statt der These eines islamistischen Terroranschlags nährten die bisherigen Ermittlungen die Zweifel an der geistigen Gesundheit des Verdächtigen. Am Freitag ordnete ein Gericht Untersuchungshaft in einer medizinischen Einrichtung an.
Die Polizei gab unterdessen auch die Identität der Verstorbenen bekannt: Demnach handelte es sich um vier Frauen im Alter von 52, 56, 75 und 78 Jahren sowie einen 75-jährigen Mann. Zur Identität der drei Verletzten machten die Ermittler weiterhin keine Angaben. Sie wurden mittlerweile aus dem Krankenhaus entlassen.
Quelle: AFP