Teile der italienischen Mafia handeln einem Bericht zufolge in Deutschland mit gefälschten oder minderwertigen Lebensmitteln. “Für Strukturen der Italienischen Organisierten Kriminalität stellt der Handel mit minderwertigen oder falsch deklarierten Agrarerzeugnissen und Lebensmitteln grundsätzlich ein Betätigungsfeld dar, in dem hohe Gewinne erzielt werden können”, zitieren die Zeitungen der Funke Mediengruppe (Montagsausgaben) aus einer Antwort des Bundesinnenministeriums auf eine Anfrage der Grünen-Fraktion. Entdeckungsrisiko und Strafandrohung seien dabei vergleichsweise gering.
Demnach gewinne die Polizei in Ermittlungsverfahren gegen Gruppen der Organisierten Kriminalität vereinzelt Erkenntnisse, dass “kriminelle Strukturen gefälschte oder minderwertige Agrarerzeugnisse oder Lebensmittel in den Vertrieb bringen”, etwa gefälschten Champagner. Gastronomiebetriebe würden dann zur Abnahme genötigt, heißt es weiter.
Die Sicherheitsbehörden rechneten diese Straftaten vor allem italienischen Mafia-Gruppen zu, allen voran der ‘Ndrangheta aus Kalabrien. Die Bundesregierung betone aber, dass anders als Drogenhandel und Geldwäsche der Betrug mit Lebensmitteln keinen Schwerpunkt innerhalb der in Deutschland begangenen Delikte darstelle.
Grünen-Innenexpertin Irene Mihalic forderte in den Funke-Zeitungen, dass die internationale Kooperation zur Bekämpfung von Lebensmittelkriminalität ausgeweitet werden müsse. Der Verkauf von minderwertigen Produkten könne “massive Konsequenzen für die Konsumenten” haben, warnte sie.
Quelle: AFP