Steinmeier: Zuwanderer machten Deutschland offener und wirtschaftlich stärker

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Anlässlich des vor 60 Jahren geschlossenen Anwerbeabkommens für türkische Arbeitskräfte hat Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier den Beitrag von Zuwanderern für die wirtschaftliche und gesellschaftliche Entwicklung gewürdigt. “Sie haben viel dazu beigetragen, dass Deutschland heute gesellschaftlich offener und vielfältiger, wirtschaftlich stärker und wohlhabender ist”, sagte Steinmeier am Freitag in Berlin. Deutschland werde auch in Zukunft Zuwanderer brauchen, “wenn wir ein starkes und wohlhabendes Land bleiben wollen”.

Der stark wachsenden deutschen Wirtschaft fehlten ab Mitte der 1950er Jahre Arbeitskräfte. Die Bundesregierung schloss deshalb am 30. Oktober 1961 mit der Türkei eine Vereinbarung zur Entsendung von Arbeitnehmern. Zuvor hatte es bereits ähnliche Abkommen mit Italien, Spanien und Griechenland über die Entsendung sogenannter Gastarbeiter gegeben. Viele von ihnen blieben dann dauerhaft in Deutschland.

Die Vereinbarung habe “das Leben von Millionen Menschen, Türken und Deutschen” und “das Gesicht unseres Landes” verändert, sagte Steinmeier laut Redetext bei einer Veranstaltung in Schloss Bellevue. Es habe aber “Jahrzehnte gedauert”, bis akzeptiert worden sei, dass Deutschland ein Einwanderungsland sei. Sogenannte Gastarbeiter seien lange “Arbeiter zweiter Klasse” gewesen. Integration sei damals nicht gewünscht gewesen. Nach zwei Jahren hätten die Menschen wieder ihre Koffer packen sollen.

Es sei “ein langer, ein schmerzhafter Weg” gewesen, bis sich die Haltung gegenüber den zugewanderten Menschen geändert habe, sagte Steinmeier. Und noch immer seien die Chancen auf Bildung und sozialen Aufstieg für Menschen mit Migrationshintergrund unterschiedlich – “und zwar nicht nur ein bisschen, sondern um Welten”. 

Es erschüttere ihn auch, “wenn Menschen mit anderer Hautfarbe, Sprache oder Religion bis heute zur Zielscheibe von Hass und Hetze werden”, sagte Steinmeier. “Diesen Hass werden wir in Deutschland niemals dulden.”

Quelle: AFP

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