Kanzleramtsminister Helge Braun (CDU) hat sich für einheitliche Quarantäne-Regeln in den Schulen ausgesprochen. Die Regelung solle sich eng an dem Beschluss der Ministerpräsidenten orientieren, der eine fünftägige Quarantäne “plus dann Freitestmöglichkeit” vorsehe, sagte Braun am Montag im ZDF-“Morgenmagazin”. “Ich glaube, dass wir auch so am besten die Ausbreitung in den Schulen verhindern können.”
Auch der Präsident des Deutschen Lehrerverbandes, Heinz-Peter Meidinger, forderte umsichtige Quarantäneregeln für den Schulbetrieb. “Wenn eine gute Lüftung im Klassenzimmer gewährleistet ist, wenn vielleicht sogar eine Raumluftfilteranlage drin ist, dann muss man nicht die Kinder einer ganzen Klasse in Quarantäne schicken”, sagte er im Podcast “Die Schulstunde” des Redaktionsnetzwerks Deutschland (RND). “Dann kann man sich auch auf die unmittelbaren Banknachbarn konzentrieren.” Geimpfte Kinder müssten nicht in Quarantäne geschickt werden.
Bundesbildungsministerin Anja Karliczek (CDU) hatte sich zuvor ebenfalls für eine Verkürzung der Quarantäne bei Corona-Fällen an Schulen und Kitas ausgesprochen. Die Entlassung aus der Quarantäne nach einigen Tagen mit einer Testung sei eine Alternative zu einer zweiwöchigen Quarantäne.
Braun verteidigte zugleich den Beschluss der Koalition, wonach Arbeitgeber in besonders sensiblen Bereichen wie Kitas, Schulen und Pflegeheimen künftig nach dem Impfstatus ihrer Beschäftigten fragen dürfen. “Da wo es möglich ist, macht man damit die Arbeitswelt sicherer”, sagte Braun im ZDF.
Die Auskunftspflicht bedeute nicht, dass damit eine Art von Arbeitsverbot verbunden sei. Es gehe darum, dass der Arbeitgeber wisse, wer geimpft oder genesen sei oder keines von beidem, und die Arbeit entsprechend organisiere. Das gelte etwa auch für den Schulbereich. “Wir schauen mit ein bisschen Sorge im Herbst auf Schulen und Kitas”, sagte Braun. Auch da sei wichtig, “dass man weiß, sind die Lehrer und Erzieher geimpft”. Am Dienstag stimmt der Bundestag über die neuen Regeln zur Impf-Auskunft ab.
Quelle: AFP