Die Stimmung in den Chefetagen der deutschen Wirtschaft hat sich im August weiter verschlechtert. Der Ifo-Geschäftsklimaindex fiel von 100,7 Punkten im Juli auf 99,4 Punkte im August, wie das Münchner Forschungsinstitut am Mittwoch mitteilte. “Lieferengpässe bei Vorprodukten in der Industrie und Sorgen wegen steigender Infektionszahlen belasten die Konjunktur”, erklärte Ifo-Präsident Clemens Fuest.
Die Unternehmen bewerten ihre aktuelle Geschäftslage demnach zwar etwas besser als im Juli. Die Erwartungen fielen aber deutlich weniger optimistisch aus. “Insbesondere im Gastgewerbe und im Tourismus wachsen die Sorgen”, erläuterte Fuest.
Für den Geschäftsklimaindex befragt das Institut monatlich rund 9000 Unternehmen. Dabei werden sie gebeten, ihre gegenwärtige Geschäftslage zu beurteilen und ihre Erwartungen für die nächsten sechs Monate abzugeben.
Im August waren die Unternehmen des Verarbeitenden Gewerbes laut Umfrage mit den laufenden Geschäften “noch sehr zufrieden”. Der Erwartungsindikator fiel hier aber auf den niedrigsten Stand seit November 2020. Die Unternehmen berichteten laut Ifo auch von einer abgeschwächten Nachfrage.
Auch im Dienstleistungssektor erhielt der Optimismus mit Blick auf die kommende Geschäftsentwicklung einen Dämpfer. Die aktuelle Lage dagegen beurteilten die Unternehmen besser als im Juli. Im Handel waren sowohl die Beurteilung der aktuellen Lage als auch die Erwartungen schlechter. “Insbesondere der Einzelhandel blickt sorgenvoll auf die kommenden Monate”, erklärte Fuest.
Zulegen konnte der Ifo-Index im Bauhauptgewerbe. Die Bauunternehmer waren etwas zufriedener mit den laufenden Geschäften. Zudem hellten sich ihre Erwartungen merklich auf.
Quelle: AFP