Mehr als sieben Jahre nach der Annexion der Krim durch Russland hat der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj um Unterstützung für eine Rückkehr der Halbinsel zur Ukraine geworben. “Die Ukraine allein wird niemals in der Lage sein, die Krim zurückzuholen, wir brauchen wirksame internationale Unterstützung”, sagte Selenskyj am Montag in Kiew bei einem Gipfel zur Zukunft der Krim. An dem Treffen im Rahmen einer neuen “Krim-Plattform” nahmen Vertreter von rund 50 Ländern teil.
Die Teilnehmer des Forums müssten ihre Kräfte bündeln, um Russland zu Verhandlungen über eine Rückgabe der Krim zu zwingen, sagte der ukrainische Präsident weiter. Dabei forderte er vor allem eine Verschärfung der Sanktionen gegen Moskau. An dem von der Ukraine ausgerichteten Treffen nahmen 15 europäische Staats- und Regierungschefs teil, während andere Länder Minister und Parlamentspräsidenten entsandten. Die Bundesregierung war durch Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) vertreten.
Die Ukraine werde nicht alleine gelassen, “und die Krim ist die Ukraine”, versicherte EU-Ratspräsident Charles Michel. Schwedens Regierungschef Stefan Löfven bezeichnete die Annexion als eine “anmaßende Verletzung der Sicherheitsordnung in Europa”.
Moskau verurteilte den Gipfel scharf. Kreml-Sprecher Dmitri Peskow nannte das Treffen “äußerst feindselig” und “antirussisch”. Bereits am Freitag hatte Moskau Sanktionen gegen den ukrainischen Außenminister Dmytro Kuleba verhängt – ein Schritt, den Kiew als “Rache” für die Organisation des Krim-Forums bezeichnete. Die ukrainischen Behörden hatten zudem im Vorfeld über russischen “Druck” auf Drittstaaten geklagt, um diese von einer Teilnahme abzuhalten.
Russland hatte die Krim-Halbinsel im Schwarzen Meer 2014 annektiert und nach einem von der Ukraine und dem Westen nicht anerkannten Volksentscheid ins eigene Staatsgebiet aufgenommen. Später folgte der Ostukraine-Konflikt zwischen der ukrainischen Armee und prorussischen Rebellen. Kiew und seine westlichen Verbündeten werfen Russland vor, die Separatisten militärisch zu unterstützen, was Moskau zurückweist.
Quelle: AFP