Die Bundeswehr hat seit Beginn der Evakuierungsoperation am Kabuler Flughafen mehr als 2700 Menschen außer Landes gebracht. Das teilte das Bundesverteidigungsministerium am Montag auf Twitter mit. “Solange wie möglich werden wir so viele wie möglich aus Kabul ausfliegen”, hieß es dort weiter. “Die Lage am Flughafen ist weiterhin sehr schwierig.”
Am Morgen landete erneut ein Bundeswehrflieger in Kabul, wie das Einsatzführungskommando der Bundeswehr auf Twitter mitteilte. “Dort soll er weitere schutzbedürftige Menschen evakuieren.”
Die Bundeswehr hatte Ende vergangener Woche zwei kleine Hubschrauber nach Kabul verlegt, die seit Samstag einsatzbereit sind. Sie sollen in Einzelfällen Menschen aus der Stadt zum Flughafen transportieren.
Bisher kommen die Helikopter laut “Focus Online” allerdings nicht zum Einsatz. Die Existenz der Maschinen und ihr Operationsziel seien über soziale Medien stark verbreitet worden und den Taliban somit längst bekannt, hieß es laut dem Portal im Einsatzführungskommando der Bundeswehr. Dies stelle eine zu hohe Gefährdung der für den Einsatz vorgesehenen Soldaten des Kommando Spezialkräfte (KSK) dar.
Ein Sprecher des Einsatzführungskommandos kommentierte den Bericht auf Anfrage nicht. “Aus Gründen der operationellen Sicherheit” würden zu den Details des Einsatzes keine Aussagen gemacht.
“Bild TV” berichtete am Montag, KSK-Kräfte hätten eine Münchner Familie aus dem Kabuler Stadtgebiet an den Flughafen gebracht. Der Sender berief sich auf Sicherheitskreise. Die Soldaten seien dabei zu Fuß unterwegs gewesen.
Eine 19-jährige Münchnerin, ihr kleinen Bruder und ihre Mutter hatten dem Bericht zufolge mehrfach versucht, selbst zum Flughafen zu gelangen, wurden aber von bewaffneten Taliban-Kämpfern gestoppt. Nach der Eskorte zum Flughafen sei die Familie am Sonntag ausgeflogen worden.
Quelle: AFP