Starke Stürme, Dürre, Hitzewellen und der Borkenkäfer haben seit 2017 zu massiven Waldschäden geführt – in den Folgejahren hat die Holzentnahme dementsprechend neue Höchstwerte erreicht. 2018 seien 90 Millionen Kubikmeter Holz entnommen worden, 2019 dann 93 Millionen Kubikmeter, wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden am Montag mitteilte. In den Jahren 2014 bis 2017 hatte der Durchschnitt demnach bei 81 Millionen Kubikmetern pro Jahr gelegen.
Das hohe Angebot führte zu sinkenden Preisen: 2018 rutschte der Rohholzpreis um zwölf Prozent nach unten, 2019 dann um weitere 36 Prozent, wie die Statistiker mitteilten. Der Produktionswert der Forstwirtschaft sank daher 2019 um mehr als ein Fünftel gegenüber dem Vorjahr, die Unternehmensgewinne sogar um 61 Prozent.
Der gesunkene Preis führte auch dazu, dass der sogenannte stehende Holzvorrat stark an Wert verlor: Von Ende 2017 bis Ende 2019 waren es laut Statistik 44 Prozent.
Deutschland ist nach Angaben der Bundesregierung eines der waldreichsten Länder Europas mit einem Waldflächenanteil von rund 32 Prozent. Bei 48 Prozent davon handle es sich um Privatwald, 19 Prozent der Fläche seien im Besitz von Kommunen. Auf mehr als der Hälfte der Waldfläche wachsen demnach Nadelbäume.
Die Regierung hatte Mitte Juli den aktuellen Waldbericht vorgestellt, er umfasst den Zeitraum Oktober 2017 bis Mai 2021. Ende 2020 lag die geschädigte Waldfläche in Deutschland demnach bei insgesamt 277.000 Hektar – das ist etwas mehr als die Fläche des Saarlands.
Quelle: AFP