Alarm am Kapitol: Mit einer Bombendrohung nahe des US-Parlaments in Washington hat ein Mann einen Großeinsatz der Polizei ausgelöst. Der Mann fuhr nach Angaben der Kapitol-Polizei am Donnerstag mit einem schwarzen Pickup vor der Bibliothek des Kapitols auf den Bürgersteig und erklärte, er habe eine Bombe. Der Verdächtige schien demnach einen Zünder in der Hand zu halten.
Während umliegende Gebäude evakuiert wurden, versuchten Verhandlungsexperten der Polizei, den Mann zur Aufgabe zu bewegen. “Wir wissen derzeit nicht, was seine Motive sind”, sagte der Chef der Kapitol-Polizei, Thomas Manger.
Der Mann filmte sich offenbar während des Vorfalls und veröffentlichte die Aufnahmen im Online-Netzwerk Facebook. In einem halbstündigen Video ist ein weißer Mann zu sehen, der von einer “Revolution” spricht, sich als “Patrioten” bezeichnet, Afghanistan erwähnt und angibt, mit US-Präsident Joe Biden sprechen zu wollen. Er droht, werde er erschossen, werde seine Bombe automatisch detonieren.
Die Kapitol-Polizei, die Polizei der Hauptstadt Washington, die Bundespolizei FBI und Rettungskräfte waren mit einem Großaufgebot vor Ort. Das Weiße Haus ließ sich nach Angaben eines Vertreters von der Polizei über die Vorgänge auf dem Laufenden halten.
Die Kapitol-Polizei hatte zunächst wegen eines “verdächtigen Fahrzeugs” einen Bombenalarm ausgerufen. “Das ist eine aktive Bombendrohung-Ermittlung.” Die Polizei rief die Bevölkerung auf, die Gegend zu meiden. Geräumt wurde unter anderem auch der nahegelegene Oberste Gerichtshof der USA.
Im Kongress ist derzeit keine Sitzungswoche, es halten sich aber parlamentarische Mitarbeiter in den Büros auf. In der Gegend gelten seit der Erstürmung des Kapitols durch radikale Anhänger des damaligen Präsidenten Donald Trump am 6. Januar verschärfte Sicherheitsvorkehrungen.
Am 2. April wurde nahe des Kongresses ein Polizist von einem Angreifer getötet. Der Angreifer wurde erschossen.
Quelle: AFP