Der Umsatz im Gastgewerbe ist im Juni angesichts der schrittweisen Lockerung der Corona-Beschränkungen deutlich gestiegen. Wie das Statistische Bundesamt am Mittwoch mitteilte, legte der Umsatz gegenüber dem Vormonat Mai kalender- und saisonbereinigt um 61,7 Prozent zu. Allerdings lag er noch immer 40,7 Prozent unter dem Vorkrisenniveau des Februars 2020. Der Branchenverband Dehoga sprach von “verheerenden Auswirkungen der Corona-Pandemie auf das Gastgewerbe”.
Wie das Bundesamt weiter ausführte, konnten im Juni vor allem Hotels und sonstige Beherbergungsunternehmen, die zuvor in besonderem Maße von den Einschränkungen betroffen waren, ihre Umsätze steigern und sie mit einem Plus von 114 Prozent gegenüber Mai mehr als verdoppeln. Auch hier liegt der Umsatz demnach aber noch 49,6 Prozent unter dem Vorkrisenniveau. In der Gastronomie stieg der Umsatz im Vormonatsvergleich um 44,7 Prozent und lag damit noch 35,9 Prozent unter dem Niveau vom Februar 2020.
Für die Halbjahresbilanz ergibt sich den Angaben der Statistiker sowie des Verbands Dehoga zufolge ein realer Umsatzrückgang von 38 Prozent verglichen mit Januar bis Juni 2020. Verglichen mit dem Vorkrisenjahr 2019 steht demnach beim Umsatz ein Rückgang von 62,3 Prozent. Überdurchschnittlich hoch waren demnach zuletzt die Einbußen in der Beherbergungsbranche.
Zwischen März 2020 und Mai 2021 sei die Branche “insgesamt neun Monate im Lockdown” gewesen, beklagte Dehoga-Präsident Guido Zöllick. Einen erneuten Lockdown dürfe es nicht geben – die Politik müsse die “dauerhafte Öffnung aller Betriebe” sicherstellen.
Für die Sommermonate Juli und August rechnet der Verband aber mit besseren Zahlen. “Urlaub in Deutschland hat Konjunktur”, erklärte Zöllick. Betriebe in den Ferienregionen meldeten eine gute Nachfrage. Im Gegensatz dazu sei die Lage etwa in der Stadt- und Tagungshotellerie sowie im Eventcateringbereich allerdings weiterhin angespannt.
Quelle: AFP