USA führen mit Taliban Gespräche über Zugang von Zivilisten zu Flughafen Kabul

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Die USA führen mit den radikalislamischen Taliban in Afghanistan Gespräche über einen Zugang von ausreisewilligen Zivilisten zum Flughafen der Hauptstadt Kabul. Die Taliban hätten zugesagt, dass Zivilisten eine “sichere Durchfahrt” zum Flughafen gewährt werden solle, sagte der Nationale Sicherheitsberater von US-Präsident Joe Biden, Jake Sullivan, am Dienstag im Weißen Haus. An dieser Zusage würden die Islamisten auch gemessen.

Bislang scheine es, als würden Menschen grundsätzlich an den Flughafen kommen können, sagte Sullivan. Es gebe aber in der Tat Berichte, dass die Taliban Menschen zurückgewiesen und sogar geschlagen hätten. In den Gesprächen mit den Taliban geht es nach Sullivans Angaben auch um einen Zeitplan für die Ausreise von tausenden US-Bürgern und afghanischen Helfern.

Zuvor hatte unter anderem Bundesaußenminister Heiko Maas (SPD) erklärt, die Taliban würden afghanische Bürger an Kontrollposten auf dem Weg zum Flughafen zurückweisen. Demnach können nur ausländische Staatsbürger die Checkpoints passieren. Der deutsche Botschafter in Kabul, Markus Potzel, reiste deswegen in die katarische Hauptstadt Doha, um sich in Gesprächen mit Taliban-Vertretern um Ausreisemöglichkeiten für einheimische Ortskräfte zu bemühen.

Die Taliban waren am Sonntag nach einem rasanten Eroberungsfeldzug in Kabul einmarschiert und damit knapp 20 Jahre nach dem Einmarsch westlicher Truppen in Afghanistan an die Macht zurückgekehrt. Staaten wie die USA und Deutschland versuchen jetzt in einer dramatischen Aktion, ihre Staatsbürger und afghanische Ortskräfte aus dem Land zu bringen.

Die USA wollen bald in der Lage sein, pro Stunde eine Maschine starten zu lassen und damit täglich 5000 bis 9000 Menschen aus dem Land zu fliegen, wie ein Pentagon-Vertreter am Dienstag sagte. Zur Sicherung des Flughafens von Kabul entsendet US-Präsident Joe Biden tausende zusätzliche Soldaten. Die Zahl der eingesetzten Soldaten sollte von 2500 am Montag auf 4000 am Dienstag steigen. Ziel sind 6000 Soldaten.

Quelle: AFP

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