Die Elfenbeinküste hat nach einer Ebola-Infektion in der Wirtschaftsmetropole Abidjan mit Impfungen gegen die lebensbedrohliche Infektionskrankheit begonnen. Wie das Gesundheitsministerium mitteilte, wurde der Impfstoff aus dem Nachbarland Guinea am Montag zuerst an Gesundheitspersonal sowie an “enge Verwandte und Kontaktpersonen” der Infizierten verabreicht. Insgesamt hat die Elfenbeinküste demnach 5000 Impfdosen von Guinea erhalten.
Die erste Ebola-Infektion in der Elfenbeinküste seit 1994 war am Samstag in Abidjan gemeldet worden. Infiziert ist nach Behördenangaben eine junge Frau im Alter von 18 Jahren, die am Mittwoch aus Guinea eingereist war.
Der ivorische Gesundheitsminister Pierre Demba betonte, es handele sich um “einen isolierten und eingeschleppten Fall”. Die Regionaldirektorin der Weltgesundheitsorganisation (WHO) für Afrika, Matshidiso Moeti, wertete die Infektion in der Vier-Millionen-Einwohner-Metropole allerdings als “extrem besorgniserregend”.
Der Ursprung der Infektion soll nun genauer untersucht werden. Laut WHO gibt es bislang keinen Hinweis, dass der Fall in der Elfenbeinküste mit dem jüngsten epidemischen Ebola-Ausbruch in Guinea zusammenhängt. Guinea und die WHO hatten die zweite Ebola-Epidemie des Landes erst am 19. Juni offiziell für beendet erklärt.
Die Elfenbeinküste grenzt an Guinea und Liberia, die 2014 und 2016 unter schweren Ebola-Epidemien zu leiden hatten. Dennoch war in der Elfenbeinküste seit 1994 kein Infektionsfall mehr festgestellt worden. Damals hatte sich ein Wissenschaftler bei Schimpansen angesteckt.
Ebola-Kranke leiden an Fieber, Muskelschmerzen, Durchfall sowie an inneren Blutungen und schließlich Organversagen. Die Übertragung geschieht durch direkten Kontakt mit Körperflüssigkeiten eines Infizierten. Bei den bisherigen Ebola-Epidemien betrug die Todesrate laut WHO zwischen 25 und 90 Prozent.
Quelle: AFP