Mehr als 120 Menschen sind am Dienstagnachmittag mit einem Transportflugzeug der Bundeswehr aus Kabul ausgeflogen worden. Das teilte Bundesaußenminister Heiko Maas (SPD) mit. “Die Luftbrücke ist angelaufen und wird intensiv fortgesetzt, sofern die Sicherheitslage das irgendwie zulässt”, kündigte er zudem weitere Flüge an.
An Bord der Maschine sind laut Maas sowohl deutsche wie auch afghanische Staatsbürgerinnen und -bürger, außerdem Menschen aus anderen Ländern. Es handelt es sich um den zweiten Evakuierungsflug mit einer Bundeswehrmaschine aus Kabul. Am Morgen waren mit einem ersten Transportflugzeug allerdings nur sieben Menschen ausgeflogen worden. Wie Maas am Nachmittag in Berlin sagte, waren für Dienstag noch zwei weitere Evakierungsflüge geplant.
In Kabul sitzen nach der Machtübernahme der radikalislamischen Taliban noch tausende frühere afghanische Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Bundeswehr, anderer deutscher Organisationen und Verbände fest, außerdem noch eine kleinere Zahl von Deutschen. Zudem sind viele weitere Afghaninnen und Afghanen bedroht, die sich dort zivilgesellschaftlich engagiert und zum Beispiel für Frauenrechte eingesetzt haben.
Die Bundesregierung steht in der Kritik, weil sie es versäumt hat, die afghanischen Ortskräfte rechtzeitig in Sicherheit zu bringen. Viele von ihnen haben kaum noch die Möglichkeit zum Flughafen zu gelangen.
Quelle: AFP