Im Kampf gegen die Corona-Pandemie gilt in Australiens zweitgrößter Stadt Melbourne ab Montagabend eine nächtliche Ausgangssperre. Die Maßnahme sei die Reaktion auf eine Reihe von Straßenpartys, ausgelassene Kneipen-Touren und anderen Feiern am vergangenen Wochenende, sagte der Premierminister des Staates Victoria, Dan Andrews. “Viele Leute haben die Regeln gebrochen und sich nicht verhalten wie sie sollten, wirklich schlechte Entscheidungen getroffen”, beklagte Andrews.
Mit der neuen Anordnung müssen die mehr als fünf Millionen Einwohner von Melbourne künftig zwischen 21.00 Uhr und 05.00 Uhr morgens zu Hause bleiben. Der ohnehin bestehende Lockdown für Melbourne mit Ausgangsbeschränkungen wird zudem um mindestens zwei Wochen verlängert. Damit soll laut Andrews verhindert werden, dass Melbourne in eine ähnliche Lage gerät wie Sydney und dem umgebenden Bundesstaat New South Wales, wo ein Corona-Ausbruch mit der Delta-Variante bislang nicht unter Kontrolle ist.
Australien hatte die Corona-Pandemie zunächst mit der Schließung seiner Grenzen, der schnellen Verhängung von Lockdowns bei bekannten Fällen und intensiver Kontaktverfolgung lange weitgehend eindämmen können. In den vergangenen Monaten stieg jedoch aufgrund der hochansteckenden Delta-Variante die Zahl der Infektionen. Die zunächst zögernd angelaufene Impfkampagne hat mittlerweile an Fahrt aufgenommen, inzwischen ist rund ein Viertel der Australier vollständig geimpft.
Quelle: AFP