Japans Wirtschaft ist trotz anhaltender Corona-Beschränkungen im zweiten Quartal leicht gewachsen. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) der drittgrößten Volkswirtschaft der Welt stieg von April bis Juni im Vergleich zum Vorquartal um 0,3 Prozent, wie die Regierung am Montag auf Grundlage einer ersten Schätzung mitteilte. Im ersten Quartal war die Wirtschaft des Landes noch um 0,9 Prozent zum Vorquartal geschrumpft.
In den Monaten von April bis Juni trugen vor allem der Konsum der Verbraucherinnen und Verbraucher sowie Unternehmensinvestitionen zum Anstieg des BIP bei. Die Exporte stiegen um 2,9 Prozent, die Importe sogar um 5,1 Prozent.
In Teilen Japans, auch in der Hauptstadt Tokio, galt auch im zweiten Quartal noch die wegen der Corona-Pandemie verhängte Notfallverordnung. Die lokalen Behörden konnten somit nicht notwendige Reisen verbieten und den Restaurants und Bars vorschreiben, um 20.00 Uhr zu schließen sowie keinen Alkohol auszuschenken. Allerdings wurden diese Beschränkungen zunehmend weniger eingehalten.
Aktuell allerdings kämpft Japan gegen die fünfte Corona-Welle. Die Infektionszahlen sind wegen der hochansteckenden Delta-Variante mit täglich über 20.000 Fällen so hoch wie nie. Zwar ist eine Mehrheit der über 65-Jährigen geimpft, die Quote in der Gesamtbevölkerung beträgt allerdings nur 35 Prozent.
Die japanische Zentralbank hatte Mitte Juli ihren Ausblick für den Zwölfmonatszeitraum bis kommenden Frühling leicht gesenkt: Sie rechnet vom 1. April 2021 bis Ende März 2022 mit einem Wachstum von 3,8 Prozent – zuvor hatte sie 4,0 Prozent prognostiziert.
Quelle: AFP