FDP für Schlichtung im Tarifstreit zwischen Bahn und GDL

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Im Tarifstreit zwischen der Deutschen Bahn und der Lokführergewerkschaft GDL plädiert die FDP für eine Schlichtung. “Der Streik hat Deutschland quasi für zwei Tage lahmgelegt. Angesichts von Corona und der wirtschaftlichen Situation war das ein Tiefschlag”, sagte der verkehrspolitische Sprecher der FDP im Bundestag, Oliver Luksic, dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND/Freitag). Eine möglichst schnelle und faire Lösung wäre im Interesse aller. 

Die Grünen forderten die Abschaffung des Tarifeinheitsgesetzes, das aus ihrer Sicht zur Verschärfung des Streits beigetragen hat. “Die Regierungsfraktionen tragen für dieses unsägliche Gesetz die Verantwortung. Es ist unverständlich, dass die SPD daran festhält”, sagte Stefan Gelbhaar, verkehrspolitischer Sprecher der Grünen-Bundestagsfraktion, dem RND. Die Deutsche Bahn solle erwägen, das Tarifeinheitsgesetz nicht anzuwenden. 

Tino Schopf, verkehrspolitischer Sprecher der SPD-Fraktion im Berliner Abgeordnetenhaus, sieht das grundlegende Problem des Konfliktes im Konkurrenzkampf der beiden Bahngewerkschaften EVG und GDL. “Die GDL schlägt aufgrund geringerer Mitgliederzahlen immer die lauteren Töne an, um buchstäblich nicht unter die Räder zu kommen. Langfristig kann es im Konzern DB AG nur konstruktiv vorangehen, wenn sich die beiden Gewerkschaften untereinander einmal an einen Tisch setzen und besprechen, wie es weitergehen soll”, sagte er dem RND.

Die GDL hatte ab Dienstagabend den Güterverkehr und ab Mittwochmorgen den Personenverkehr bestreikt. Nach Angaben der Bahn fuhren nur rund 25 Prozent der Züge auf Fernstrecken. Nach dem Ende der Streiks am Freitagmorgen startete der Bahnverkehr nach Unternehmensangaben wieder “weitgehend normal”. 

Die GDL will durch den Streik ein neues Angebot des Konzerns im Tarifstreit erzwingen. Das zuletzt von der Bahn vorgelegte Angebot bezeichnete sie als “nicht verhandelbar”. So fordert die Gewerkschaft etwa eine Corona-Prämie und eine Lohnerhöhung in diesem Jahr. Die Bahn will bislang erst 2022 mehr zahlen.

Quelle: AFP

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