Bei den schweren Überschwemmungen in der türkischen Schwarzmeer-Region sind mindestens neun Menschen ums Leben gekommen. Die Suche nach einem weiteren Vermissten in der Stadt Bartin dauere noch an, teilte das Katastrophenschutzministerium am Donnerstag mit. Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan telefonierte nach Angaben eines Sprechers mit den führenden Politikern der betroffenen Regionen und versprach, jede verfügbare staatliche Unterstützung bereitzustellen.
Nach Behördenangaben waren mehr als 1000 Rettungskräfte im Einsatz. Demnach verteilten Mitarbeiter des Roten Halbmonds in den betroffenen nördlichen Regionen Lebensmittel und brachten mehr als 5000 Menschen in Studentenwohnheimen unter. In drei Dörfern fiel der Strom aus und Mobilfunketze funktionierten in einigen der betroffenen Orte nicht.
Seit Dienstag stehen Teile der Provinzen Kastamonu, Bartin und Sinop unter Wasser: Straßen wurden zu reißenden Flüssen, Schlammlawinen begruben Wege unter sich. Aufnahmen im Fernsehen und Online-Netzwerken zeigten, wie das Wasser in einigen Städten bis auf die Höhe von Straßenschildern stieg.
Der Minister für Land- und Forstwirtschaft, Bekir Pakdemirli, warnte am Mittwoch, dass die Gegend “einem Desaster, das wir seit 50 oder 100 Jahren nicht gesehen hatten” gegenüberstehe. In den gebirgigen Schwarzmeer-Regionen der Türkei kommt es in den Sommermonaten häufig zu heftigen Niederschlägen, die Hochwasser und Schlammlawinen auslösen. Erst im vergangenen Monat starben sechs Menschen bei Überschwemmungen in der nordöstlichen Provinz Rize.
Die heftigen Regenfälle setzten unmittelbar nach verheerenden Bränden an der türkischen Mittelmeer- und Ägäisküste ein, bei denen seit Ende Juli acht Menschen ums Leben kamen.
Quelle: AFP