Der Prozess gegen die mutmaßliche Leipziger Linksextremistin Lina E. und drei potenzielle Mittäter beginnt am 8. September vor dem Oberlandesgericht in Dresden. Das teilte das Gericht in der sächsischen Hauptstadt am Mittwoch mit. Laut Anklage der Bundesanwaltschaft soll E. eine kriminelle linksextremistische Gruppe angeführt haben, die Angriffe auf mutmaßliche Rechtsextremisten verübt haben soll. Die anderen drei Angeklagten sollen ebenfalls dazugehört haben. Der Prozess soll mindestens bis Dezember dauern.
Nach Angaben der Bundesanwaltschaft sollen die Beschuldigten von Herbst 2018 bis Sommer 2020 als Mitglieder der Gruppierung in wechselnder Zusammensetzung immer wieder Menschen angegriffen haben, die sie der rechtsextremen Szene zuordneten. Neben der Mitgliedschaft in einer linksextremistischen, den demokratischen Rechtsstaat ablehnenden kriminellen Vereinigung werden ihnen deshalb verschiedene Körperverletzungsdelikte zur Last gelegt.
Laut Anklageschrift trat E. spätestens im Sommer 2018 der bereits existierenden militanten Leipziger Gruppierung bei und nahm darin eine führende Stellung ein. Sie soll die Attacken vorbereitet und währenddessen auch das Kommando geführt haben. Die anderen Beschuldigten sollen im Herbst und Winter 2019 beigetreten sein.
Die Taten der Vereinigung waren nach Erkenntnissen der Ermittler vorab genau geplant. Unter anderem wurden die Tagesabläufe der Opfer ausgespäht. Diese wurden bei den Überfällen unter anderem mit Fußtritten und Schlagstockschlägen traktiert und dabei teils nicht unerheblich verletzt. E. wurde im November vergangenen Jahres festgenommen und sitzt seitdem in Untersuchungshaft. Die übrigen drei Angeklagten befinden sich dagegen auf freiem Fuß.
Quelle: AFP