Der französische Präsident Emmanuel Macron hat vor einem Nachlassen im Kampf gegen die Corona-Pandemie gewarnt. “Die Gesundheitskrise liegt nicht hinter uns, ganz klar, wir werden noch mehrere Monate mit dem Virus leben”, sagte Macron am Mittwoch bei der per Videokonferenz stattfindenden Sitzung des Corona-Kabinetts. Der Staatschef wies auf die “besorgniserregende Bestandsaufnahme” in den südfranzösischen Regionen Provence-Alpes-Côte d’Azur, Okzitanien sowie Korsika hin.
In diesen Regionen übersteige die Inzidenz 500 Fälle pro 100.000 Einwohner und lasse eine Überlastung der Krankenhäuser befürchten, führte Macron aus. In den französischen Überseedepartements Guadeloupe und Martinique stieg die Zahl der Neuinfektionen so stark an, dass Martinique Touristen zur Ausreise aufforderte.
Macron betonte die Wichtigkeit der Corona-Impfung “aller Franzosen, die geimpft werden können”. “Wir sind auf einem guten Weg”, sagte der Staatschef. Demnach wurden bislang rund 38 Millionen Bürger des 67-Millionen-Einwohner-Landes vollständig geimpft. Bis Ende August sollen 50 Millionen Menschen geimpft sein.
Der französische Staatschef verteidigte am Mittwoch zudem die Corona-Politik seiner Regierung. “In unserer Geschichte ist eine Krise solchen Ausmaßes noch nie auf so demokratische Weise bekämpft worden”, sagte Macron. An den vergangenen vier Wochenenden hatten bis zu 237.000 Menschen gegen verschärfte Corona-Maßnahmen demonstriert.
Die seit Montag in Frankreich geltenden Regeln sehen eine Nachweispflicht über eine vollständige Impfung, Genesung oder einen aktuellen negativen Corona-Test zum Betreten von Cafés, Restaurants und Zügen vor. Zudem gibt es nun eine Corona-Impfpflicht für Gesundheits- und Pflegekräfte.
Quelle: AFP