Vier von fünf Unternehmen in der Elektroindustrie klagen über Materialmangel

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Wie viele andere Branchen in Deutschland klagt auch die Elektroindustrie über Materialmangel und Lieferengpässe. Diese bereiteten inzwischen vier von fünf Unternehmen der Branche Schwierigkeiten, teilte am Montag der Zentralverband Elektrotechnik- und Elektronikindustrie (ZVEI) in Frankfurt am Main mit. Im Hoch- und Tiefbau dagegen entspannt sich die Lage einer Ifo-Umfrage zufolge dagegen etwas. 

Die Unternehmen in der Elektroindustrie arbeiten laut ZVEI aktuell am Anschlag: Die Kapazitätsauslastung sei zu Beginn des dritten Quartals im Juli weiter auf 89,2 Prozent der betriebsüblichen Vollauslastung gestiegen. “Dies ist der höchste Wert seit Ende 2006 – dem Vorabend der Finanzkrise”, erklärte ZVEI-Chefvolkswirt Andreas Gontermann. Auch die Reichweite der Auftragsbestände habe sich weiter erhöht, sie liege jetzt bei überdurchschnittlich hohen vier Monaten. Materialmangel und Lieferengpässe bedeuteten eine “zunehmende Herausforderung”. 

Auf den Baustellen gehen die Materialengpässe dagegen leicht zurück: Im Juli meldeten 48,8 Prozent der Betriebe im Hochbau, ihre Geschäfte hätten unter Lieferverzögerungen bei Vorprodukten gelitten. Im Juni waren es 50,4 Prozent gewesen, wie das Ifo mitteilte. Im Tiefbau sank die Zahl der betroffenen Unternehmen demnach von 40,5 Prozent auf 33,9 Prozent. 

“Gegenüber dem Vormonat ist eine gewisse Entspannung zu beobachten”, sagte Ifo-Forscher Felix Leiss. Die in den Vormonaten extrem gestiegenen Schnittholzpreise begannen sich demnach zu normalisieren. “Dennoch bleiben viele Materialien knapp und damit teuer.” Es fehle an Stahl, synthetischen Dämmmaterialien und anderen Kunststoffprodukten. 

Im Hochbau plant laut Ifo-Umfrage jedes zweite Unternehmen, die Baupreise in den kommenden Monaten zu erhöhen. Auch im Tiefbau seien Preisanhebungen geplant, aber weit seltener. 

Auch im Großhandel werde vielerorts über Lieferprobleme geklagt, berichtete das Ifo. Beim Holz und bei den Baustoffen meldeten 74,4 Prozent der Händler Engpässe, bei Metall- und Kunststoffwaren für Bauzwecke sogar 91,6 Prozent. “Das treibt die Preise”, erklärte Leiss. 

Quelle: AFP

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