Umweltministerin Schulze fordert mehr globale Zusammenarbeit beim Klimaschutz

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Mit Blick auf den neuen Sonderbericht des Weltklimarats IPCC, der am Montag vorgestellt wird, hat Bundesumweltministerin Svenja Schulze (SPD) mehr weltweite Zusammenarbeit beim Klimaschutz gefordert. “In den kommenden zehn Jahren entscheidet sich, ob wir es schaffen werden, die Erderhitzung auf 1,5 Grad zu begrenzen”, sagte Schulze der in Düsseldorf erscheinenden “Rheinischen Post” (Montagsausgabe). 

Für den globalen Klimaschutz reiche es nicht mehr, “dass große Industrieländer vorangehen”. Bei der nächsten UN-Klimakonferenz im November in Glasgow werde es darauf ankommen, möglichst viele Länder für einen gemeinsamen Klimaschutz an Bord zu holen. Der Wiedereintritt der USA ins Pariser Klimaschutzabkommens unter Präsident Joe Biden habe eine “neue Dynamik erzeugt”. Nun sei das Ziel, “dass diese Dynamik weltweit alle erfasst”.

Die Sachstandsberichte des IPCC gelten als wegweisend für die globale Klimapolitik. Der erste Teil des neuen Berichts behandelt naturwissenschaftliche Grundlagen des Klimawandels. Im Hintergrund steht dabei die Frage, wie das Ziel des Pariser Abkommens noch erreicht werden kann, die Erderwärmung auf möglichst 1,5 Grad, mindestens aber deutlich unter zwei Grad zu begrenzen.

Der Bericht mache “unmissverständlich klar, dass wir uns auf immer mehr Extremwetterereignisse auch in Deutschland einstellen müssen”, sagte Schulze der “Rheinischen Post”. Deshalb forderte sie, dass der Bund stärker in Maßnahmen zur Anpassung an den Klimawandel eingebunden wird. Bisher seien Länder und Kommunen für den Schutz gegen Hochwasser und Dürren zuständig. Schulze will daraus eine Gemeinschaftsaufgabe machen und dafür das Grundgesetz ändern.

Um die Klimaschutzbemühungen in Deutschland zu beschleunigen, müssten in der neuen Bundesregierung nach der Bundestagswahl im September “die Blockaden ein Ende haben”, forderte sie. Konkret warf sie  Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) sowie den Unions-geführten Landesregierungen von Nordrhein-Westfalen und Bayern eine “Hinhaltepolitik” bei der Energiewende vor. Auch Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) habe bisher keinen “Windenergie-Boom” ausgelöst, kritisierte sie.

Quelle: AFP

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