RTL Deutschland übernimmt Magazine von Gruner + Jahr für 230 Millionen Euro

Copyright AFP RONNY HARTMANN

Zeitschriften wie “Stern”, “Geo” und “Brigitte” gehören künftig zu RTL: Die beiden Medienunternehmen RTL Deutschland und Gruner + Jahr bündeln ihre Kräfte und schließen sich zusammen. Wie der Bertelsmann-Konzern, zu dem der Zeitschriftenverlag Gruner + Jahr gehört, und RTL Deutschland am Freitag mitteilten, soll auf diese Weise ein “nationaler crossmedialer Medien-Champion” gebildet werden. RTL übernimmt demnach die Magazine von G+J für 230 Millionen Euro.

Ein neuer “Champion” soll in den Bereichen Fernsehen, Streaming, Magazine, Radio und digitale Medien entstehen, teilten RTL und Bertelsmann mit und zeigten damit die Richtung auf, in die es gehen soll. Zusammen hätten der Sender und G+J die “Größe, Ressourcen und Kreativität für den Wettbewerb mit den globalen Tech-Plattformen in Deutschland”. Das zusammengeführte Unternehmen will es also mit Angeboten wie Netflix und Amazon aufnehmen.

Bertelsmann-Chef Thomas Rabe erklärte, die zuständigen Gremien der beiden Unternehmen seien zu dem Schluss gekommen, “dass RTL Deutschland und G+J ihr Wachstumspotenzial gemeinsam besser ausschöpfen können”. Möglich seien jährliche Synergien in Höhe von rund 100 Millionen Euro.

Zudem versprach Rabe: “Gleichzeitig werden unsere Werbekunden von den modernsten adressierbaren Werbeformen profitieren.” Die Transaktion soll zum Jahresbeginn 2022 abgeschlossen sein. 

RTL Deutschland und Gruner + Jahr hatten die ergebnisoffene Prüfung einer Zusammenarbeit im Februar bekanntgegeben. Wie beide nun mitteilten, geht RTL aber nicht mit allen Geschäften des Hamburger Verlags zusammen. Bei Bertelsmann bleiben etwa die 25-Prozent-Beteiligung an der Spiegel-Gruppe und die Beteiligung an der DDV Mediengruppe, zu der die “Sächsische Zeitung” gehört.

Für das künftige Unternehmen arbeitet dann ein gemeinsames redaktionelles Team mit 1500 Journalistinnen und Journalisten. Der Deutsche Journalisten-Verband forderte RTL auf, nach der Übernahme die journalistischen Arbeitsplätze in Hamburg und Berlin und deren Tarifbindung zu erhalten. Wenn die Standards der G+J-Titel “erhalten bleiben sollen, müssen auch die Rahmenbedingungen für die Journalistinnen und Journalisten stimmen”, erklärte der Bundesvorsitzende Frank Überall. Das gehe nur innerhalb des tariflichen Rahmens.

Quelle: AFP

Aktuelle Beiträge

Exklusiv Interviews

Melden Sie sich für unseren Newsletter an

Ihre E-Mail-Adresse wird nur für Werbe-E-Mails und kritische Nachrichtenankündigungen verwendet.