CSU-Landesgruppenchef Alexander Dobrindt hat Impfstationen an Bahnhöfen und Flughäfen für Reiserückkehrer gefordert. “Ich schlage vor, nicht nur Teststationen, sondern auch Impfstationen für Einreisende bereit zu halten”, sagte Dobrindt den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Freitagsausgaben). Dort sollten nicht-geimpfte Reiserückkehrer “schnell und unkompliziert ein Impfangebot bekommen”.
Die Zahl der niedrigschwelligen Angebote müsse steigen. Mobile Impfteams seien im Alltagsleben nötig. “Ich kann mir Impfungen in Einkaufszentren, in Diskotheken, aber auch zum Beispiel vor Moscheen vorstellen”, sagte Dobrindt.
Im Fall höherer Infektionszahlen sei er für strengere Corona-Regeln für Ungeimpfte. “Die Normalität, die für Geimpfte herrschen muss, kann bei einer angespannten Infektionslage für Nicht-Geimpfte möglicherweise nicht gleichermaßen gelten”, sagte Dobrindt. Vorstellbar sei, “dass Hotels, Restaurants oder Kulturveranstalter ihr Angebot auf Geimpfte beschränken”.
Für die Einführung strengerer Regeln für Ungeimpfte nannte Dobrindt die Entwicklung auf den Intensivstationen und die Infektionslage in den Schulen als Kriterien. Einen erneuten Lockdown für alle schloss er hingegen ausdrücklich aus. “Ein Lockdown würde auch alle Geimpften betreffen.” Dafür gebe es keine Rechtfertigung mehr. Bei hohen Infektionszahlen müsse man vielmehr auf die Nicht-Geimpften schauen. “Sie sind es, die dann möglicherweise Einschränkungen in Kauf nehmen müssen. Für Geimpfte sehe ich das nicht.”
Dobrindt forderte von der Ständigen Impfkommission (Stiko), ihre Zurückhaltung bei Impfungen für Kinder und Jugendliche aufzugeben. “Wir brauchen die Botschaft, dass das Impfen in dieser Altersgruppe notwendig und zielführend ist”, sagte Dobrindt. Möglichst bald sei zudem eine Zulassung eines Impfstoffs für unter 12-Jährige nötig.
Quelle: AFP