Statistik: Geschlagenes Holz stammt zu drei Vierteln von geschädigten Bäumen

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Schädlinge wie der Borkenkäfer breiten sich in den geschwächten deutschen Wäldern immer weiter aus. Im vergangenen Jahr hätten drei Viertel des geschlagenen Holzes von geschädigten Bäumen gestammt, teilte das Statistische Bundesamt am Mittwoch in Wiesbaden mit. Dies sei ein Rekordwert.

Laut Waldzustandserhebung der Bundesregierung sei der Anteil an Bäumen mit deutlicher Kronenverlichtung 2020 auf 37 Prozent gestiegen, teilte das Bundesamt weiter mit. Das sei der höchste Wert seit Beginn der Erhebungen 1984. Verlichtete Kronen – also Bäume, die Nadeln oder Blätter verloren haben – seien ein nach außen sichtbares Zeichen für Waldschäden. Insektenbefall und längere Trockenperioden könnten zu Nadel- und Blattverlusten führen. Nur noch ein Fünftel der Bäume hatte demnach im Jahr 2020 gar keine verlichtete Krone.

Die Hauptursache für den Einschlag von Schadholz sei inzwischen der Befall mit Insekten, hieß es weiter. So seien im vergangenen Jahr von den insgesamt rund 60,1 Millionen Kubikmetern Schadholzeinschlag knapp 43,3 Millionen Kubikmeter Schadholz auf Insektenschäden zurückzuführen gewesen – fast 13 Mal so viel wie noch fünf Jahre zuvor. Insgesamt sei die eingeschlagene Schadholzmenge 2020 fast fünfmal so hoch gewesen wie noch im Jahr 2015.

Vor allem Nadelbäume litten unter dem Befall mit Borkenkäfern, erklärte das Statistische Bundesamt. 99 Prozent des dadurch verursachten Schadholzeinschlags entfalle auf Nadelbäume wie Fichten, Tannen oder Kiefern. Diese Entwicklung werde durch die Trockenheit der vergangenen Jahre begünstigt. Mit der Klimaerwärmung werden Wetterextreme wie Dürre oder Hitze häufiger, die Bäume schwächen und so den Befall mit Insekten begünstigen. Schäden sind häufig erst nach einigen Jahren sichtbar.

Quelle: AFP

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