Der anhaltende weltweite Chipmangel zwingt die internationalen Autobauer zu vorsichtigen Ausblicken für das Geschäftsjahr. Der US-Konzern General Motors (GM) und der japanische Autobauer Toyota vermeldeten am Mittwoch Milliardengewinne für die zu Ende gegangenen Quartale. Die Lieferengpässe dürften aber im zweiten Halbjahr anhalten – daher zeigten sich die Konzerne teils zurückhaltend.
Toyota konnte seinen Gewinn im Quartal von April bis Juni mehr als verfünffachen. Das Unternehmen verdiente knapp 898 Milliarden Yen (6,9 Milliarden Euro) – ein Rekord für dieses Quartal, wie ein Sprecher sagte. Der Umsatz stieg um 72,5 Prozent auf umgerechnet 61,3 Milliarden Euro.
Den Ausblick auf das Gesamtjahr wollte Toyota aber nicht anheben. Der Autobauer verwies auf Unsicherheiten wie die Corona-Pandemie, den Chipmangel und die stark gestiegenen Materialpreise. Das laufende Geschäftsjahr bei Toyota endet im März 2022.
Im Gesamtjahr rechnet der Konzern mit 10,55 Millionen verkauften Fahrzeugen und einem Nettogewinn von umgerechnet 17,7 Milliarden Euro. Das wären 2,4 Prozent mehr als im Geschäftsjahr 2020/2021.
Der US-Autobauer GM punktete zuletzt vor allem mit seinen hochpreisigen Fahrzeugen wie SUV und Pickups. Der Autobauer konnte seinen Umsatz im zweiten Quartal auf 34,2 Milliarden Dollar mehr als verdoppeln, unter dem Strich stand zudem ein Nettogewinn von 2,8 Milliarden Dollar. Im Vorjahreszeitraum hatte GM noch Verluste in Höhe von 800 Millionen Dollar gemacht.
Zwar hob GM seine Prognose trotz der Unsicherheiten rund um die Corona-Pandemie und Lieferschwierigkeiten für das Gesamtjahr an, blieb damit aber unter den Erwartungen der Analysten. Der Wert der GM-Aktie sank in der Folge an der New Yorker Börser um mehr als vier Prozent.
Optimistischer zeigte sich der japanische Autobauer und Toyota-Konkurrent Honda: Das Unternehmen rechnet nun mit einem Jahresnettogewinn von 670 Milliarden Yen – statt wie zuvor veranschlagt 590 Milliarden Yen. Honda setzt dabei auf eine Strategie zur Kostenreduktion.
Quelle: AFP