Zur besseren Unterstützung ärmerer Länder hat der Internationale Währungsfonds (IWF) seine Finanzkapazitäten deutlich aufgestockt. Der Gouverneursrat, oberstes Leitungsgremium des IWF, gab am Montag grünes Licht für neue sogenannte Sonderziehungsrechte im Umfang von 650 Milliarden Dollar (rund 547 Milliarden Euro). IWF-Chefin Kristalina Georgieva sprach von einer “historischen Entscheidung” und einer nötigen Injektion in die Weltwirtschaft “in Zeiten einer nie dagewesenen Krise”.
Bei den Sonderziehungsrechten (Special Drawing Rights, SDR) handelt es sich um Buchkredite. Sie sind eine Währungsreserve für die Mitgliedsländer, die bei Bedarf dafür andere Währungen kaufen können.
Die neuen SDR würden “vor allem unseren verwundbarsten Ländern helfen, mit den Folgen der Covid-19-Krise zurechtzukommen”, fuhr Georgieva fort. Das Programm war zuvor bereits vom Exekutivdirektorium des IWF genehmigt worden – nun soll es zum 23. August in Kraft treten. Entwicklungs- und Schwellenländer sollen den Angaben zufolge insgesamt 275 Milliarden Dollar daraus erhalten.
Die Entwicklungsorganisation Oxfam begrüßte den Schritt. Die neuen SDR würden ärmeren Ländern zur “dringend benötigten Liquidität” verhelfen, ohne deren Schuldenlast zu vergrößern”.
Quelle: AFP