Umfrage: Fast drei Viertel aller Berufstätigen sind im Sommerurlaub dienstlich erreichbar

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Eine kurze SMS, schnell nochmal die Mails checken: Rund drei Viertel aller Berufstätigen sind auch im Sommerurlaub dienstlich erreichbar. 72 Prozent der Berufstätigen, die in diesem Sommer einen Urlaub planen, sind währenddessen für Vorgesetzte, Kollegen und Kunden zu erreichen, wie eine am Montag veröffentlichte Umfrage des Digitalverbands Bitkom ergab. Gleichzeitig gaben jedoch auch 74 Prozent der Befragten an, aufgrund der Corona-Pandemie im Urlaub gezielter abschalten zu wollen.

Erreichbar waren die Berufstätigen laut Umfrage zu 70 Prozent per SMS oder Messengerdienst. Auch telefonisch waren 60 Prozent der Berufstätigen erreichbar, ihre Mails lasen 31 Prozent. Gut ein Fünftel der Befragten war auch für Videoanrufe mit Vorgesetzten oder Kundinnen und Kunden zu erreichen und 15 Prozent der Berufstätigen kommunizierten auch im Urlaub über dienstliche Plattformen wie Slack oder Microsoft Teams.

Damit wuchs der Anteil der im Sommerurlaub erreichbaren Berufstätigen im Vergleich zum Vorjahr zwar um lediglich zwei Prozentpunkte. Deutlich war jedoch auch das Bedürfnis nach Erholung: 74 Prozent achteten nach eigener Angabe besonders darauf, im Urlaub bewusst abzuschalten. 65 Prozent setzten sich im Urlaub feste Zeiten, zu denen sie beruflich erreichbar sind und mehr als die Hälfte war nur im Notfall, etwa über eine gesonderte Telefonnummer oder Email, erreichbar.

Als Grund für ihre Erreichbarkeit nannten 60 Prozent der Befragten ihre Überzeugung, wonach der oder die eigene Vorgesetzte dies erwarte. 55 Prozent wollten die angenommene Erwartungshaltung von Kolleginnen und Kollegen nicht enttäuschen, weitere 38 Prozent von der Kundschaft. 21 Prozent sagten, die eigenen Geschäftspartner erwarteten die Erreichbarkeit, 16 Prozent wollten für ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter erreichbar sein.

“Für viele Menschen ist mobiles Arbeiten während der Coronapandemie Alltag geworden, Berufs- und Privatleben sind damit stärker verschmolzen als je zuvor”, erklärte Bitkom-Hauptgeschäftsführer Bernhard Rohleder. Wichtig sei deshalb, dass innerhalb der Unternehmen funktionierende Vertretungslösungen etabliert werden. “Eine Störung im Urlaub sollte wenn überhaupt, dann nur im absoluten Notfall erfolgen”.

Für die Umfrage befragte das Meinungsforschungsinstitut Bitkom Research insgesamt 1007 Menschen in Deutschland. Die Umfrage fand telefonisch statt.

Quelle: AFP

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