Putin ruft Russen zur Impfung gegen Corona auf

Copyright SPUTNIK/AFP Sergei SAVOSTYANOV

Angesichts der sich verschlechternden Corona-Lage in Russland hat Staatschef Wladimir Putin die Bürger zur Impfung aufgerufen, eine Corona-Impfpflicht aber abgelehnt. Es habe immer schon Menschen gegeben, die Impfungen grundsätzlich ablehnten, sagte Putin am Mittwoch bei der jährlichen Fernsehsendung, bei der Zuschauer dem Präsidenten Fragen stellen dürfen. Solche Impfskeptiker seien “zahlreich” und das “nicht nur in unserem Land, sondern auch im Ausland”.

Die Menschen sollten aber nicht “auf Leute hören, die davon nichts verstehen und Gerüchte verbreiten, sondern auf Experten”, mahnte der Kreml-Chef. Zugleich stellte er klar: “Ich unterstütze Pflichtimpfungen nicht.” Er selbst habe sich bereits immunisieren lassen, hob Putin hervor und gab nun bekannt, dass er den russischen Impfstoff Sputnik V erhalten habe.

Offiziell hat Russland seit Beginn der Pandemie nun schon mehr als 135.000 Todesfälle registriert – Experten gehen allerdings von einer hohen Dunkelziffer aus. Am Mittwoch registrierte das Land den zweiten Tag in Folge einen neuen Höchststand der täglichen Corona-Toten: Nach 652 Todesopfern am Dienstag wurden nun 669 Tote binnen 24 Stunden gemeldet.

In Russland, das schon früh einen eigenen Impfstoff hatte, ist die Impfskepsis besonders verbreitet. Laut Putin haben bisher erst rund 23 Millionen der 146 Millionen Russen mindestens eine Impfdosis erhalten.

Kreml-Sprecher Dmitri Peskow hatte daher am Dienstag einräumen müssen, dass das Ziel der russischen Regierung, bis zum Herbst 60 Prozent der Bevölkerung zu impfen, damit nicht mehr zu erreichen sei. Erst seit dieser Woche nehme die Zahl der Impfwilligen zu, erklärte er.

Als erste russische Stadt hat Moskau eine Art Impfpflicht eingeführt. Dienstleistungsunternehmen in der russischen Hauptstadt müssen künftig nachweisen, dass 60 Prozent ihrer Belegschaft geimpft sind. Mindestens ein Dutzend andere russische Regionen folgten dem Beispiel.

Quelle: AFP

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