Trotz eines Anstiegs der Corona-Infektionszahlen in Fidschi lehnt die Regierung des pazifischen Inselstaats einen landesweiten Lockdown weiterhin ab. Binnen 24 Stunden seien in dem 930.000-Einwohner-Land 308 neue Corona-Fälle verzeichnet worden, sagte Gesundheitsminister James Fong am Donnerstagabend. Damit habe sich die Zahl der Ansteckungen seit Auftreten der Delta-Variante des Coronavirus Anfang April auf fast 2800 erhöht.
Ein landesweiter Lockdown sei aber insbesondere in den dicht besiedelten Armenvierteln nicht durchsetzbar, obwohl deren Bewohner besonders gefährdet seien, sagte Fong. Zugleich wären die sozialökonomischen Folgen eines wochenlangen Lockdowns für diese Bevölkerungsgruppe besonders groß. “Selbst bei einem strengen Lockdown würde sich das Virus unserer Ansicht nach in vielen dieser Gemeinschaften weiter verbreiten,” sagte der Minister.
Bis zum April war in Fidschi ein Jahr lang keine lokale Übertragung des Coronavirus registriert worden. Dann aber löste die zuerst in Indien festgestellte Delta-Variante eine zweite Corona-Welle aus. Derzeit verdoppelt sich die Zahl der Neuinfektionen alle neun Tage. Die beiden größten Krankenhäuser des Landes wurden bereits in Covid-19-Kliniken umgewandelt. Der normale Krankenhausbetrieb wurde in Feldlazarette ausgelagert.
Die Regierung setzt auf örtlich begrenzte Lockdowns und eine Impfkampagne gegen das Coronavirus. Bislang wurde aber erst ein Prozent der Einwohner vollständig geimpft. Präsident Jioji Konrote rief die Bevölkerung auf, sich immunisieren zu lassen. Im Kampf gegen die Ausbreitung des Virus sei dies “eine unserer größten Hoffnungen”.
Quelle: AFP