Der Chef der Lufthansa-Tochter Eurowings hat die derzeit viel diskutierten innerdeutschen Flüge verteidigt. “Innerdeutsche Strecken fallen mit Blick auf die CO2-Gesamtbilanz kaum ins Gewicht und machen nur noch einen sehr geringen Teil unseres Netzes aus”, sagte Jens Bischof der “Rheinischen Post” vom Freitag. Innerdeutsche Flüge seien aber “als Zubringer wichtig”, sonst würden “Passagiere über andere Drehkreuze außerhalb Deutschlands” fliegen.
In Deutschland gab es zuletzt eine Debatte über Inlandsflüge und Kurzstreckenflüge, die von den Grünen angefacht wurde. Sie wollen solche kurzen Distanzen auf Dauer abschaffen und fordern als Alternative eine attraktive Bahn. Zuletzt hatte etwa die Lufthansa selbst die Kurzstrecke zwischen Nürnberg und München eingestellt – wegen einer fehlenden ICE-Anbindung des Münchner Flughafens bietet sie nun stattdessen allerdings einen Express-Bus an.
Der Eurowings-Chef forderte im Gespräch mit der “Rheinischen Post” zudem mehr Staatshilfen, um synthetisches Kerosin zu erzeugen, das praktisch klimaneutral sein soll. “Es ist ein anspruchsvolles Vorhaben, bei der künstlichen Produktion von Kerosin praktisch gleich viel CO2 aus der Atmosphäre zu entnehmen wie beim Verbrennen wieder ausgestoßen wird”, sagte er.
Damit dieses Verfahren “möglichst schnell zum breiten Durchbruch kommt”, sollten unter anderem die Einnahmen aus der Luftverkehrssteuer genutzt werden, um die Produktion von “grünem” Kerosin anzuschieben. “Die heute verfügbare Menge solcher Kraftstoffe reicht nicht im Ansatz aus”, sagte Bischof.
Quelle: AFP