Die Zikaden-Invasion in Teilen der USA, ein Naturschauspiel, das sich nur alle 17 Jahre ereignet, neigt sich ihrem Ende zu. Die Insekten sterben nach und nach und bedecken die Gehwege.
Viele Menschen in den USA werden wohl froh sein, wenn die riesigen Zikadenschwärme wieder verschwinden. “Immer wenn die Zikaden aufgetaucht sind, gab es Autounfälle, die auf sie zurückgeführt wurden. Das ist dieses Jahr nicht anders,” schrieb etwa die Polizei von Cincinnati im Online-Netzwerk Facebook zu einem Unfall.
Die Insekten fliegen sehr unbeholfen und kollidieren regelmäßig mit Menschen, Fenstern und Fahrzeugen. Auch US-Präsident Joe Biden blieb von den Tieren nicht verschont. “Passt auf mit den Zikaden. Ich habe gerade eine erwischt,” sagte er Anfang Juni kurz vor seinem ersten Flug ins Ausland.
Besonders in der Hauptstadt Washington verbreiteten sich die Insekten extrem. Dort waren sie sogar auf dem Wetterradar zu erkennen. Die Journalisten, die Biden auf seiner Reise begleiten wollten, mussten sich am Flughafen gedulden nachdem ein Schwarm Zikaden die Turbine ihres Flugzeugs verstopft hatte.
Alle 17 Jahre schlüpfen in den USA Milliarden Zikaden gleichzeitig. Fast zwei Jahrzehnte leben die Larven in der Erde, bevor sie dann in Massen hervorkommen und mit ohrenbetäubendem Lärm die Luft erfüllen – in einem riesigen Gebiet, das von Washington im Osten über Illinois im Mittleren Westen bis nach Georgia im Süden reicht.
Insektenkundler machen sich nun an die Auswertung der Zikaden-Invasion. Michael Raupp vom Institut für Entomologie der Universität Maryland glaubt, dass die Zikaden durch den Klimawandel in Richtung Norden wandern werden. Eine andere Hypothese sei, dass die Tiere wegen der Erderwärmung schon alle 13 Jahre wieder auftauchen könnten.
Quelle: AFP