Ifo-Geschäftsklimaindex steigt weiter

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Die Stimmung in den Chefetagen der deutschen Wirtschaft hat sich im Juni weiter spürbar verbessert. Der Ifo-Geschäftsklimaindex stieg von 99,2 Punkten im Mai auf 101,8 Punkte im Juni, wie das Münchner Forschungsinstitut am Donnerstag mitteilte. “Die deutsche Wirtschaft schüttelt die Coronakrise ab”, erklärte Ifo-Präsident Clemens Fuest. 

Die Unternehmen bewerten ihre aktuelle Geschäftslage demnach erheblich besser. Auch der Optimismus mit Blick auf das zweite Halbjahr nahm zu. Industrie und Bau klagen aber über Materialmangel.

Für den Geschäftsklimaindex befragt das Institut monatlich rund 9000 Unternehmen. Dabei werden sie gebeten, ihre gegenwärtige Geschäftslage zu beurteilen und ihre Erwartungen für die nächsten sechs Monate abzugeben. Im Mai war der Index bereits auf den höchsten Wert seit zwei Jahren gestiegen. 

Im Juni nun erreichte der Index für das Verarbeitende Gewerbe den höchsten Wert seit April 2018. Die Unternehmen waren deutlich zufriedener mit den laufenden Geschäften; ihre Erwartungen fielen etwas weniger optimistisch als im Mai aus. Besonders optimistisch äußerten sich laut Umfrage die Branchen Maschinenbau und Elektroindustrie. Sorgen bereiten vielen Unternehmen aber die zunehmenden Engpässe bei Vorprodukten.

Im Dienstleistungssektor machte der Geschäftsklimaindex sogar einen “deutlichen Sprung nach oben”, wie das Ifo mitteilte. Die Indikatoren zu Lage und Erwartungen legten merklich zu. Vor allem Logistik und IT berichteten hier von sehr gut laufenden Geschäften. “Die Dienstleister rechnen mit markant steigenden Umsätzen, auch im krisengeplagten Gastgewerbe”, erklärte das Ifo. 

Im Handel führten die Öffnungen zu einer deutlichen Verbesserung des Geschäftsklimas. Auch die Erwartungen fielen hier optimistischer aus. Insbesondere im Einzelhandel war die Entwicklung im Juni “steil nach oben gerichtet”. Der Index zur aktuellen Lage legte so stark zu wie noch nie zuvor. 

Im Bauhauptgewerbe kletterte der Index demnach leicht – die Urteile der Unternehmen zur aktuellen Lage blieben nahezu unverändert, die Erwartungen legten zwar zu, blieben aber pessimistisch. Materialknappheit sei weiterhin ein sehr großes Problem.

Quelle: AFP

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