Das britische Königshaus hat erstmals enthüllt, wieviele Angehörige ethnischer Minderheiten es beschäftigt, und Nachholbedarf beim Thema Diversität eingeräumt. Wie der Palast am Donnerstag mitteilte, gehören 8,5 Prozent des Personals ethnischen Minderheiten an, während diese laut der letzten Volkszählung von 2011 13 Prozent der Gesamtbevölkerung ausmachen. Der Palast veröffentlichte die Zahlen drei Monate nach Rassismusvorwürfen von Prinz Harry und seiner Frau Meghan.
“Wir geben zu, dass wir mehr tun müssen”, zitierte die britische Nachrichtenagentur Press Association eine Quelle im Buckingham Palace. Mit der Veröffentlichung der Statistik könne sich das Königshaus nun aber “nicht mehr verstecken”. Bis zum Jahr 2022 habe es sich das Ziel von zehn Prozent gesetzt. “Es ist nicht so, dass wir keine Fortschritte bei Initiativen zu Diversität und Inklusion gemacht haben.” Die Ergebnisse seien aber noch nicht so wie gewünscht.
Meghan hatte in einem im März ausgestrahlten Fernsehinterview gesagt, vor der Geburt ihres Sohnes Archie habe es im Königshaus mit Blick auf ihr ungeborenes Kind “Sorgen und Gespräche” darüber gegeben, “wie dunkel seine Haut sein mag, wenn er geboren ist”.
Die Vorwürfe hatten im Vereinigten Königreich hohe Wellen geschlagen. Es wurde insbesondere darüber spekuliert, auf welchen der Royals das Paar seine Vorwürfe bezog. Moderatorin Oprah Winfrey betonte später unter Berufung auf Harry, an den fraglichen Gesprächen seien weder die Queen noch deren Ehemann Prinz Philip beteiligt gewesen.
Die Queen steht an der Spitze des Commonwealth, einer Verbindung von 54 Staaten, viele davon in Afrika. Seit sie 1952 den Thron bestieg, hat sich die Bevölkerungsstruktur Großbritanniens verändert, die Zahl der Menschen mit Migrationshintergrund wächst stetig.
Quelle: AFP