Der künftige Militärrabbiner Zsolt Balla sieht sein neues Amt als “historische Verantwortung”. Dem Bayerischen Rundfunk sagte Balla am Montag, er hoffe, dass die Bundeswehr “genauso selbstverständlich” wie die Streitkräfte der Vereinigten Staaten und in anderen Ländern jüdische Soldaten in ihren Reihen haben werde. “Das ist unser Ziel.”
Angesichts der Vorfälle mit rechtsextremem oder antisemitischem Hintergrund in der Bundeswehr will Balla auch gegen solche Tendenzen vorgehen. “Ich denke, dass Antisemitismus und jede Art von Hass gegen Minderheiten eine Sache sind, die wir niemals für immer von unserer Gesellschaft eliminieren können – aber hoffentlich mit guter Arbeit, mit Gespräch und Austausch können wir diese Tendenzen mindestens isolieren”, sagte er. Es müsse immer wieder überprüft werden, ob auch genug getan werde “für eine bessere Gesellschaft in Deutschland”.
Balla wird am Montag in Leipzig als erster Militärrabbiner in Deutschland seit 100 Jahren eingeführt. Die Aufgaben in seiner Gemeinde in Leipzig und als Landesrabbiner von Sachsen wird er weiterhin ausüben. In Zukunft sollen weitere Militärrabbiner ihre Arbeit aufnehmen. Neben der Seelsorgetätigkeit für jüdische Soldaten sollen sie für alle Bundeswehrangehörigen als Ansprechpartner für das Judentum zur Verfügung stehen.
Quelle: AFP