Zwei mit chinesischem Porzellan und anderen Artefakten beladene jahrhundertealte Schiffswracks sind vor der Küste Singapurs gefunden worden. Die Entdeckung werfe ein Licht auf das maritime Erbe des heutigen Stadtstaates, erklärten Archäologen des National Heritage Boards und des ISEAS-Yusof Ishak Institute am Mittwoch. An Bord eines der Schiffe wurde mehr blau-weißes Porzellan aus der Yuan-Dynastie gefunden als in jedem anderen dokumentierten Schiffswrack auf der Welt, wie Gastforscher Michael Flecker von der archäologischen Abteilung des ISEAS-Yusof Ishak Instituts berichtete.
Das erste der beiden Wracks wurde gefunden, nachdem Taucher 2015 vor Pedra Branca, einem Felsvorsprung östlich von Singapur, mehrere chinesische vermutlich aus dem 14. Jahrhundert stammende Porzellanteller entdeckt hatten.
Während der Untersuchungen wurde noch ein zweites Wrack gefunden, bei dem es sich wahrscheinlich um die “Schah Munschah” handelt, ein indisches Handelsschiff, das 1796 auf der Fahrt von China nach Indien sank. Neben chinesischer Keramik hatte es auch Glas und Achat-Objekte sowie Anker und Kanonen an Bord, welche typisch für Schiffe der East India Company im 18. und 19. Jahrhundert waren.
Die Untersuchung und Bergung der Artefakte aus den beiden Wracks wurde in diesem Jahr abgeschlossen. Es ist der erste Fund dieser Art in Singapurs Gewässern. Die Ähnlichkeit einiger Fundstücke mit an Land ausgegrabenen Artefakten zeigt, dass Singapur schon lange vor der Ankunft der britischen Kolonialherren im Jahr 1819 ein regionales Handelszentrum war.
Quelle: AFP