Gut eine Woche nach Deutschland hat auch Frankreich mit der Impfung von Kindern ab zwölf Jahren gegen das Coronavirus begonnen. Das teilten die Gesundheitsbehörden am Dienstag mit. Voraussetzung für eine Impfspritze ist, dass sowohl das Kind als auch seine Eltern einverstanden sind und es von einem Elternteil begleitet wird.
Nach Angaben der Terminbuchungswebsite “Doctolib” gab es am Dienstag in Frankreich 62.000 Corona-Impftermine für Minderjährige. Dies sei ein Viertel aller Impftermine des Tages und eine deutlich höhere Zahl als erwartet, erklärte “Doctolib”-Chef Stanislas Niox-Chateau.
Nach Einschätzung von Gesundheitsbehörden-Chef Jérôme Salomon ist das Interesse bei Kindern und Jugendlichen an einer Corona-Impfung allgemein groß. Schließlich seien sie es, “die am meisten unter der Epidemie gelitten haben”, sagte Salomon mit Blick auf Schulschließungen, Kontakteinschränkungen und Party-Verbote am Montag dem Sender RTL. Kinder und Jugendliche seien daher vielfach “Impfbotschafter”, die die Immunisierung gegen Covid-19 stark unterstützten.
Auch die 14-jährige Lea Lévy kam am Dienstag in Marseille zur Corona-Impfung. Sie wolle dadurch besonders anfällige Angehörige schützen und “diesen Sommer überall hingehen können”. Ihre Mutter gab zu, dass sie “nicht wirklich für” die Impfung ihrer Tochter gewesen sei. Sie habe sich aber “überzeugen lassen, indem ich mir sagte, dass wir sonst nie rausgehen könnten”.
Die EU-Arzneimittelbehörde EMA hatte dem Corona-Impfstoff von Biontech/Pfizer Ende Mai die Zulassung für Kinder und Jugendliche ab zwölf Jahren erteilt. In Deutschland werden seit Montag vergangener Woche Corona-Impftermine an diese Altersgruppe vergeben. Kommenden Monat will die EMA entscheiden, ob sie auch den Corona-Impfstoff des US-Herstellers Moderna für Kinder und Jugendliche ab zwölf Jahren zulässt.
Quelle: AFP