Die Friedensgespräche zwischen der afghanischen Regierung und den radikalislamischen Taliban sind nach mehrwöchiger Unterbrechung wieder aufgenommen worden. Kontaktgruppen beider Verhandlungsdelegationen trafen sich am Dienstag in Doha, wie die Regierungsdelegation mitteilte. Auch ein Taliban-Sprecher gab die Fortsetzung der Gespräche bekannt.
Die Friedensgespräche waren seit April unterbrochen gewesen. Sie waren ins Stocken geraten, nachdem sich die Taliban geweigert hatten, an einer Konferenz in der Türkei zur Zukunft Afghanistans teilzunehmen. Die Konferenz wurde daraufhin für unbestimmte Zeit verschoben.
Zuletzt reisten jedoch die UN-Sondergesandte Deborah Lyons und der US-Beauftragte Zalmay Khalilzad nach Doha, um die Friedensgespräche wiederzubeleben. Die Gespräche finden parallel zum Abzug der Nato-Truppen aus Afghanistan statt.
Die Regierung des früheren US-Präsidenten Donald Trump hatte im Februar 2020 in Doha ein Abkommen mit den Taliban geschlossen, um den längsten Kriegseinsatz der US-Geschichte zu beenden. Der Abzug der US-Truppen soll nach den Plänen des seit Januar amtierenden US-Präsidenten Joe Biden bis spätestens zum 11. September abgeschlossen sein. Dies ist der 20. Jahrestag der Terroranschläge von New York und Washington, die zur US-Militärinvasion in Afghanistan geführt hatten.
Auch die übrigen Nato-Truppen sollen bis zum 11. September aus Afghanistan abgezogen sein. So hat auch die Bundeswehr mit dem Abzug ihrer zuletzt 1100 in Afghanistan stationierten Soldaten begonnen.
Quelle: AFP