Die Verkaufspreise im Großhandel sind zuletzt so stark gestiegen wie seit rund 13 Jahren nicht mehr. Wie das Statistische Bundesamt am Freitag mitteilte, lagen die Preise im Mai 9,7 Prozent über denen im Vorjahresmonat – einen stärkeren Anstieg gab es demnach zuletzt im Juli 2008 mit 9,9 Prozent. Schon im April und im März waren Mineralölprodukte, Metalle, Holz und andere Rohstoffe und Erzeugnisse deutlich teurer geworden.
Den größten Einfluss auf den Index hatte im Mai der Preisanstieg im Großhandel mit Mineralölerzeugnissen (plus 46,8 Prozent), wie die Statistiker in Wiesbaden weiter mitteilten. Besonders kräftige Preisanstiege gab es auch im Großhandel mit Altmaterial und Reststoffen (plus 64,6 Prozent) sowie mit Erzen, Metallen und Metallhalbzeug (plus 41,2 Prozent).
Roh- und Schnittholz wurde im Vorjahresvergleich um 37,7 Prozent teurer, ebenso stiegen die Preise für Getreide, Rohtabak, Saatgut und Futtermittel (plus 22,9 Prozent) sowie chemische Erzeugnisse (plus 11,4 Prozent).
Niedriger als im Mai 2020 waren auf Großhandelsebene dagegen insbesondere die Preise für Datenverarbeitungsgeräte, periphere Geräte und Software (minus 4,7 Prozent), sowie für lebende Tiere (minus 2,5 Prozent).
Erst vor wenigen Tagen hatten die Statistiker für die Industrieproduktion im April einen Dämpfer vermeldet. Das lag auch an der Knappheit von Vorprodukten, wie das Wirtschaftsministerium ausführte. Auch der Materialmangel auf dem Bau verschärfte sich zuletzt weiter.
Quelle: AFP