Frankreich bereitet eine deutliche Verringerung seiner Truppenstärke in der Sahelzone vor: Bis 2023 könnte das Land die Zahl seiner Soldaten auf 2500 halbieren, wie eine mit dem Dossier vertraute Quelle der Nachrichtenagentur AFP sagte. Verteidigungsministerin Florence Parly drängte die afrikanischen Länder in der Krisenregion am Freitag dazu, sich stärker im Kampf gegen Islamisten zu engagieren.
Derzeit hat Frankreich 5100 Soldaten in der Sahelzone stationiert. Ihre Zahl soll nach informierten Kreisen bis zum kommenden Jahr zunächst auf 3500 sinken und bis 2023 nach vorläufigen Planungen auf 2500.
Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hatte am Donnerstag das Ende des bisherigen Kampfeinsatzes Barkhane angekündigt und eine internationale Allianz gegen Islamisten gefordert. Die Mission Barkhane hat ihren militärischen Hauptsitz im Tschad und kämpft seit 2014 gegen dschihadistische Gruppen.
Verteidigungsministerin Parly sagte dazu im Radiosender France Info, das militärische Engagement Frankreichs bleibe “bedeutend”. Die Truppen der sogenannten G5-Sahelstaaten seien aber nach einer Reihe gemeinsamer Kampfeinsätze inzwischen “mehr in der Lage, gegen ihre Feinde vorzugehen”. Zu den G5-Staaten gehören Mali, der Tschad, Niger, Burkina Faso und Mauretanien.
Seit dem vergangenen Jahr gibt es auf Druck Frankreichs in der Region auch eine europäische Einsatzgruppe namens Takuba mit rund 600 Soldaten. Zudem sind EU und UNO in Mali mit Ausbildungs- und Stabilisierungsmissionen präsent. Daran beteiligt sich Deutschland mit bis zu 1700 Bundeswehrsoldaten.
Quelle: AFP