Die Verhandlungen zwischen Deutscher Bahn und der Gewerkschaft Deutscher Lokführer (GDL) ist auch in der vierten Tarifrunde am Montag gescheitert. Die DB warf der GDL nach der Verhandlungsrunde vor, auf “Konfrontation um jeden Preis” zu setzen. Die DB hatte in der vierten Verhandlungsrunde nach eigenen Angaben einen Abschluss auf Niveau des Öffentlichen Diensts angeboten, der die “besondere Situation der Bahn durch die Pandemie” berücksichtige.
Die Führung der GDL habe sich jedoch nicht bereit gezeigt, über “vorhandene Spielräume und Lösungen zu sprechen”, kritisierte die DB. Der Konzern sei dagegen weiterhin verhandlungsbereit.
“Der heutige Tag hat gezeigt, dass es der Gewerkschaftsspitze in erster Linie um Konfrontation und die Ausweitung ihres Zuständigkeitsbereichs geht”, kritisierte DB-Personalvorstand Martin Seiler. “Diese GDL-Führung nimmt bewusst Schaden für die Kund:innen und die DB in Kauf – und das mitten in der aufkommenden Reiselust nach dem Corona-Lockdown”.
Die GDL beharrte nach Angaben der DB auf ihren Forderungen, die sich auf ein Dreifaches des Öffentlichen-Dienst-Abschlusses belaufen würden. Die DB hatte bei den Verhandlungen am Montag demnach einen Abschluss in Aussicht gestellt, der sich am Tarifabschluss des Öffentlichen Dienstes für den Bereich Flughäfen orientierte.
Die DB forderte die GDL auf, an den Verhandlungstisch zurückzukehren. “Wir wollen weiterhin über ein ausgewogenes und solidarisches Tarifpaket verhandeln”, erklärte Seiler. “Nach über einem Jahr in der Pandemie ist statt Streiks Vernunft gefragt”.
Ein Pressesprecher der GDL sagte auf Anfrage, dass die Gewerkschaftsführung am Montag um 17.00 Uhr zusammentreten würde, um über die weiteren Schritte zu beraten. Ob die Öffentlichkeit über die Ergebnisse bereits am Montag informiert würde, sei noch unklar.
Quelle: AFP