Der US-Pharmakonzern Moderna hat die Zulassung seines Corona-Impfstoffs für Kinder und Jugendliche ab zwölf Jahren in der EU beantragt. Eine Studie habe eine Wirksamkeit von 100 Prozent in der Altersgruppe zwischen zwölf und 17 Jahren ergeben, betonte das Unternehmen am Montag. Bisher ist in der EU nur der Impfstoff von Biontech/Pfizer für diese Altersgruppe zugelassen.
Grundlage für den Antrag ist eine Studie mit mehr als 3700 Teilnehmern im Alter von zwölf bis 17 Jahren in den USA. “In dieser Studie wurden keine Fälle von Covid-19 bei Teilnehmern beobachtet, die beide Dosen des Moderna-Vakzins erhalten haben”, erklärte der US-Konzern am Montag.
Bei nur einer Dosis sei der Impfstoff immer noch zu 93 Prozent wirksam gewesen, und die wenigen Infektionen seien “mild” verlaufen. “Wir sind ermutigt, dass der Moderna Covid-19-Impfstoff (…) bei Jugendlichen hochwirksam ist”, erklärte Unternehmenschef Stéphane Bancel.
Der Impfstoff wurde laut Moderna “im Allgemeinen gut vertragen”, und es wurden “bis heute keine Sicherheitsbedenken festgestellt”. Die beobachteten Nebenwirkungen, darunter Schmerzen an der Einstichstelle, Müdigkeit, Kopfschmerzen, Muskelschmerzen oder Schüttelfrost, seien ähnlich wie bei Erwachsenen.
Kinder und Jugendliche entwickeln im Allgemeinen weniger schwere Formen von Covid-19 als ältere Menschen. Doch auch sie können sich anstecken und können das Virus weitergeben. Ihre Immunisierung trägt somit zur Eindämmung der Pandemie bei.
Die Europäische Arzneimittel-Agentur (EMA) hatte vor gut einer Woche das Vakzin von Biontech/Pfizer für junge Menschen zugelassen. In Deutschland können Kinder und Jugendliche ab zwölf Jahren seit Montag gegen das Coronavirus geimpft werden. Auch in Kanada und den USA wird das Vakzin bereits in der Altersgruppe eingesetzt. Moderna beantragte am Montag auch die Zulassung in Kanada und kündigte einen Antrag bei der US-Arzneimittelbehörde FDA an.
Seit März laufen zudem klinische Studien zur Anwendung des Moderna-Impfstoffs bei Kindern im Alter zwischen sechs Monaten und elf Jahren.
Quelle: AFP