Österreichische Staatsanwaltschaft schließt Ischgl-Ermittlungen vorläufig ab

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In Österreich sind die staatsanwaltschaftlichen Ermittlungen zum Corona-Ausbruch im Tiroler Skiort Ischgl vorläufig abgeschlossen. Die Ermittler seien zu einem “Ergebnis” gekommen, erklärte die Staatsanwaltschaft Innsbruck am Mittwoch. Der entsprechende Bericht werde nun im Justizministerium “geprüft und das Vorhaben der Staatsanwaltschaft entweder genehmigt oder eine andere Weisung erteilt”.

“Aufgrund des Aktenumfanges” könne die Prüfung des Ministeriums “mehrere Wochen dauern”, erklärte die Staatsanwaltschaft weiter. Bis dahin wolle sie keine Auskünfte zum Ermittlungsergebnis geben. Auch ob Anklage erhoben werden soll, teilte die Behörde zunächst nicht mit.

Den Angaben zufolge waren die Ermittlungen zuvor auf einen fünften Beschuldigten ausgeweitet worden. Angaben zur Identität machte die Staatsanwaltschaft nicht. Gegen vier Gemeindebedienstete von Ischgl wurde bereits ermittelt, darunter Bürgermeister Werner Kurz. Der Vorwurf lautet auf vorsätzliche oder fahrlässige Gefährdung von Menschen durch übertragbare Krankheiten.

Ischgl war zu Anfang der Corona-Pandemie in die Schlagzeilen geraten, weil sich dort tausende Urlauber aus Deutschland und anderen europäischen Ländern mit dem neuartigen Coronavirus angesteckt hatten. Die ersten der Ansteckungen waren Anfang März 2020 bekannt geworden. Den Behörden wird vorgeworfen, zu spät und nicht entschieden genug reagiert zu haben.

Eine Expertenkommission hatte im Oktober die Versäumnisse sowohl auf lokaler als auch auf nationaler Ebene aufgezeigt. Abzuwarten bleibt nun, ob diese Fahrlässigkeit einen Straftatbestand darstellt.

Für den 17. September ist bereits der Beginn eines Zivilprozesses angesetzt. An den Verfahren zu dem Corona-Ausbruch in Ischgl sind mehr als 6.000 Menschen aus 45 Ländern beteiligt. Österreichs Verbraucherschutzverein (VSV), der die Klagen auch von deutschen Betroffenen unterstützt, geht davon aus, dass sich im Frühjahr 2020 tausende Menschen in Ischgl mit dem Coronavirus infizierten und 32 Todesfälle darauf zurückzuführen sind.

Quelle: AFP

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