Prozess um missbrauchte und in Fluss geworfene Sechsjährige in Halle begonnen

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Vor dem Landgericht Halle in Sachsen-Anhalt hat am Dienstag der Prozess um eine missbrauchte und in einen Fluss geworfene Sechsjährige begonnen. Der 25-jährige Angeklagte soll im vergangenen Dezember über ein angekipptes Fenster in die Parterrewohnung einer Familie eingedrungen sein und das Mädchen in seinem Kinderzimmer aus dem Bett gehoben haben. Er verließ mit ihm die Wohnung und missbrauchte das Kind laut Anklage in einer Seitenstraße.

Dann sei er mit dem Mädchen auf dem Arm durch die Innenstadt von Halle bis zur Saale gelaufen. Dort soll er versucht haben, die Sechsjährige mit einem Schal zu erdrosseln. Anschließend soll er sie in die Saale gestoßen haben, um sie zu töten und die vorangegangenen Straftaten zu verdecken.

Zwei zufällig an dem Fluss laufende Männer, die die Schreie des Kinds hörten, retteten das Mädchen aus dem Wasser. Die Anklage wirft dem 25-Jährigen versuchten Mord, gefährliche Körperverletzung, Menschenraub in Tateinheit mit der Entziehung Minderjähriger und sexuellen Missbrauch von Kindern vor.

Nach der Anklageverlesung am Dienstag wurde die Öffentlichkeit bis zu Urteilsverkündung aus dem Prozess ausgeschlossen, wie ein Gerichtssprecher sagte. Begründet wurde dies mit den schutzwürdigen Interessen von Beteiligten und den Persönlichkeitsrechten insbesondere des Opfers. Der Verteidiger des Angeklagten kündigte zudem eine sogenannte Eröffnungserklärung an, weitere Details wurden nicht bekannt. Bislang hatte der Angeklagte zu den Tatvorwürfen geschwiegen.

Für den Prozess sind Termine bis Ende Juli anberaumt. Im Fall einer Verurteilung droht dem Angeklagten eine Freiheitsstrafe bis hin zu lebenslanger Haft.

Quelle: AFP

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